Portfolio Hund & Katze

DSH Dexter, 8 Wochen

blutig seröser Nasenausfluß, dolente Schwellung Nasenrücken

Mit freundlicher Genehmigung Kleintierklinik Greven. Dres. Böhmer, Cordes, Möller und Wienker

Diagnose

CT Befund

Um die innerhalb der rechten Maxilla liegenden permanenten Zahnanlagen des 4. Praemolaren (P4) sowie des 1. und 2. Molaren (M1 und M2) stellen sich große, zystische Aufhellungsbereiche dar, welche zu einer Auftreibung der Maxilla führen. Im Bereich von M1 und M2 ist die orale Cortex durchbrochen. Eine Verbindung zur Nasenhöhle ist nicht sichtbar. Um die innerhalb beide Mandibulae liegenden Schneidezähne zeigen sich ebenfalls große, zystische Aufhellungsbereiche, die beidseits zu einer Auftreibung der Pars incisiva mandibulae führen.

Nach Kontrastmittelgabe zeigt sich in den Aufhellungsbezirken im rechten Oberkiefer (OK) sowie im Bereich der Pars incisiva mandibulae eine heterogene, mgr. Kontrastmittelaufnahme.

In beiden Nasenhöhlen zeigt sich eine hgr. Reduktion der Turbinalia. Die verbliebenen Turbinalia sind plump. Zwischen den vorhandenen Turbinalia stellt sich gering- bis mittelgradig zum Weichteilgewebe isodenses Material dar. Der Meatus nasopharyngeus ist in seiner Höhe reduziert und ist mgr. zum Weichteilgewebe isodenses Material vorhanden, welches den Meatus zu ca. 60% verlegt.

CT Diagnose

  • Expansive, osteolytische Knochenläsion assoziiert mit den Zahnkronen der noch nicht eruptierte Zähne (v.a. P4, M1, M2 im rechten OK sowie Incisivi Mandibulae bds.)
  • Bilaterale Reduktion Turbinalia Nase
  • Weichteilmaterial zwischen den Turbinalia bds.

Diskussion

Bei den expansiven zystischen Läsionen um die noch nicht eruptierten Zähne besteht der Verdacht auf das Vorliegen von Dentitionszysten. Differentialdiagnostisch kommen odontogene Keratozysten in Betracht, diese sind jedoch beim Hund sehr selten. Eine Differenzierung der verschiedenen odontogenen Zysten erfordert eine patho-histologische Untersuchung der Zystenwand.

Die Befunde in der Nase sprechen für eine kongenitale Hypoplasie der Conchen und einer sekundären, bakteriellen Superinfektion. Differentialdiagnostisch sollte neben einer einfachen Hypoplasie, eine primäre ziliäre Dyskinesie mit oder ohne situs inversus (Kartagener Syndrom) in Betracht gezogen werden. Eine chronische, bakterielle Rhinitis mit Conchendestruktion ist aufgrund des jungen Alter des Hundes weniger wahrscheinlich.

Read More

Malteser Lissy, 5 Monate

Husten

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Der Hund zeigt einen schlanken Ernährungszustand (Body Condition Score 3/9). Die laterale Aufnahme ist in Exspiration angefertigt. Die ventrodorsale Aufnahme ist in Inspiration angefertigt.

Die knöchernen Strukturen sind ohne besonderen Befund

Die Zwerchfellkontur ist aufgrund einer Silhouettierung mit den Lungenveränderungen nur schlecht abgrenzbar. Das abdominale Detail ist erhalten. Die Leber ist homogen weichteildicht. Der caudoventrale Leberrand ragt ggr. über den Rippenbogen hinaus, das caudale Ende ist nicht abgebildet.

Das Thoraxvolumen ist groß. Die 1. bis 8. Rippe verlaufen parallel mit weiten Interkostalräumen. Die Lungengrenze reicht auf der lateralen Röntgenaufnahme bis auf Höhe der 12. Rippe und bis zur 11. Rippe auf der DV Aufnahme. Der Bronchus lobares zum Spitzenlappen stellt sich auf der lateralen Aufnahme weit dar und verjüngt sich erst spät. Die Lunge zeigt eine generalisiert erhöhte Dichte. Akzentuiert in der Peripherie der Lunge sind schlecht begrenzte, fleckige, weichteildichte Infiltrate sichtbar. Diese silhouettieren mit dem Zwerchfell. Die Lungengefäße sind in diesen Bereichen nicht mehr abgrenzbar und es sind Aerobronchogramme sichtbar. Zentral ist die Dichte der Lunge weniger stark erhöht. Es zeigen sich breite, unscharfe Ringschatten und Tramlinien, angedeutet sind jedoch auch zentral Aerobronchogramme erkennbar.

Röntgendiagnose

  • Periphere, alveoläre Infiltrate mit zentraler, broncho-alveolärer Lungenzeichnung
  • Großes Thoraxvolumen

Diskussion

Die Liste an Differentialdiagnosen für periphere, alveoläre Infiltrate ist kurz und umfasst eine Infektion mit Angiostrongylus vasorum und Lungeninfarkte. Bei Lissy zeigen sich zentral, in den weniger stark veränderten Bereichen, eine peribronchiale Lungenveränderung. Die Kombination aus peripheren, alveolären Infiltraten mit bronchialen Lungenveränderungen sprechen für eine Infektion mit Angiostrongylus vasorum.

Bei einem Infarkt sind keine bronchialen Veränderungen zu erwarten.

Das große Thoraxvolumen mit den weiteren Interkostalräumen, ebenso wie der weite Bronchus lobares zum Spitzenlappen deuten auf eine Dyspnoe hin.

Outcome

Mittels Feinnadelaspiration der Lunge konnten Lungenwürmer nachgewiesen werden. Lissy wurde therapiert und ist vollständig genesen

Read More

Mischling Pack, 8 Jahre

Husten und Herzgeräusch

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Der Hund zeigt einen normalen Ernährungszustand (Body Condition Score 4/9). Die Aufnahmen sind in Inspiration angefertigt. Die laterale Aufnahme ist ggr. rotiert.

Knöcherne Strukturen ohne besonderen Befund

Die Zwerchfellkontur ist ohne besonderen Befund. Die Leber ist homogen weichteildicht. Der caudoventrale Leberrand ragt ggr. über den Rippenbogen hinaus, stellt sich jedoch spitzrandig dar. Der Magen ist mgr. mit Futter gefüllt.

Die Trachea verläuft parallel zur Wirbelsäule. Die Bifurkation ist angehoben. Angedeutet zeigt sich ein Splitting der Stammbronchien. Auf der dorsoventralen Aufnahme (DV) sind der linke Hauptbronchus und seine Fortsetzung in den Bronchus lobares nicht nachvollziehbar.

Die Vena cava caudalis verläuft von caudoventral nach craniodorsal ansteigend. Die Herzsilhouette stellt sich hochgradig vergrößert dar. Auf der lateralen Röntgenaufnahme nimmt das Herz ca. 4,5 Intercostalräume und ca. 95% der Thoraxhöhe ein. Der sternale Kontakt ist vergrößert. Die caudale Herzkontur verläuft gerade und es zeigt sich ein Verlust der caudalen Taille. Es ist eine hochgradige Vorwölbung im Bereich des linken Vorhofs sichtbar (Mitraldreieck). Auf der DV Aufnahme nimmt das Herz ca. 90% der Thoraxbreite ein. Die Herzsilhouette erscheint nahezu rund. Zwischen 1 und 4 Uhr zeigt sich eine deutliche Vorwölbung (maximale Vorwölbung bei 3 Uhr = Region des linken Herzohres), angrenzend zeigt sich die Herzkontur ggr. abgeflacht. Die caudale Kontur der Herzsilhouette ist abgerundet. Caudal der Bifurkation weist das Herz eine stärker erhöhte Dichte (double opacity) auf, welche caudal bogenförmig gut begrenzt ist und sich über die übrige Herzsilhouette projiziert.

Die Lungengefäße sind nicht sicher abgrenzbar. Auf der lateralen Röntgenaufnahme erscheinen Lungenarterie und -vene gleichermaßen, ggr. verbreitert. Auf der DV stellt sich die Lungenvene breiter als die Lungenarterie dar.

Die Lunge zeigt eine generalisiert erhöhte Dichte, v.a. caudodorsal. Auf der DV sind angedeutet Aerobronchogramme sichtbar.

Röntgendiagnose

  • Hochgradige, generalisierte Kardiomegalie mit Linksbetonung
  • Verbreiterte Lungengefäße mit ggr. beiteren Lungenvenen
  • Alveoläre Lungenzeichnung Zwerchfelllappen

Diskussion

Der Verlauf der Vena cava caudalis sowie die sehr lange Herzachse sprechen für eine Vergrößerung des linken Ventrikels. Das Mitraldreieck, die double opacity auf der VD sowie die Vorwölbung zwischen 1-4 Uhr passen zu einer hgr. Vergrößerung von linkem Vorhof und Herzohr. Die nur dezente Aufsplittung der Stammbronchien auf der lateralen Aufnahme ist vermutlich bedingt durch die geringe Rotation der Aufnahmen, welche die Aufsplittung maskiert. Die fehlende Sichtbarkeit des linken Hauptbronchus und des Bronchus lobares zum linken Zwerchfelllappen sprechen für eine deutliche Verlagerung und Kompression durch den vergrößerten linken Vorhof .

Das ingesamt runde Erscheinungsbil der Herzsilhouette auf der DV ist vermutlich bedingt durch die tiefbrüstige Thoraxkonformation mit einer aufrechten Orientierung des Herzens. Die runde caudale Kontur wird vermutlich durch den vergrößerten linken Vorhof gebildet, welche sich über die Herzspitze projiziert.

Eine häufige Ursache für eine hgr. Vergrößerung des linken Vorhofs und Herzohres beim alten Hund stellt die degenerative Mitralklappenerkrankung dar. Eine Vergrößerung des linken Ventrikels ist in diesem Zusammenhang möglich aufgrund einer Volumenüberladung, da die größere Blutmenge aus dem linken Vorhof während der Diastole in den Ventrikel gelangt. Der Eindruck der Rechtsherzvergrößerung kann in diesem Zusammenhang entweder Ausdruck einer gleichzeitig vorliegenden Trikuspdialklappeninsuffizienz (degenerativ oder kongenital (letzteres weniger wahrscheinlich)) sein, oder aber artifiziell durch eine Verlagerung des rechten Herzens infolge der hochgradigen Vergrößerung der linken Herzseite bedingt sein.

Differentialdiagnostisch kommt eine dilatative Kardiomyopathie (DCM) in Betracht welche zu einer Vergrößerung aller 4 Kammern führt. Allerdings flacht die Herzkontur auf der DV Aufnahmen zum linken Ventrikel hin ggr. ab (gerade Kontur auf der DV Aufnahme zwischen 4-5 Uhr). Der linke Vorhof ist deutlicher stärker erweitert als der linke Ventrikel, die Vorhofvergrößerung bei einer DCM stellt jedoch die Folge einer exzentrischen, ventrikulären Vergrößerung (Dilatation) dar, so dass eine stärker Dilatation des Ventrikel zu erwarten wäre.

Eine weitere Differentialdiagnose stellt eine kongenitale Mitralklappendysplasie dar. Das fortgeschrittene Alter schließt diese nicht aus. Es kann sich um ein Spätstadium handeln. Die Vergrößerung der rechten Seite kann dabei ähnliche Ursachen haben, wie oben für die degenerative Mitralkalppenerkrankung diskutiert.

Die gestauten Lungenvenen und die alveoläre Lungenzeichnung passen zu einem kardialen Lungenödem und sprechen für einen Linksherzrückwärtsfehler infolge einer Dekompensation.

Outcome

Hochgradige Insuffizienz der Mitralklappe infolge degenerativer Klappenerkrankung mit einer hochgradigen Vergrößerung von linkem Vorhof und linkem Ventrikel.

Geringgradige Trikuspidalklappeninsuffizien ohne signifikante Vergrößerung von rechtem Vorhof oder Ventrikel

Read More

Maine Coon Lenny, 5 Monate

Verdacht auf erosive Arthritis?

Bilder mit freundlicher Genehmigung Tierärztliche Klinik Ahlen. Dr. Gereon Viefhues

Diagnose

Röntgenbefund

Die proximalen und distalen Epiphysen von Humerus sowie die proximalen Epiphysen von Radius und Femur stellen sich hochgradig deformiert dar. Die Epiphysen sind hochgradig unregelmäßig verschmälert und fehlen teilweise vollständig (Schultergelenke). Sie zeigen eine heterogene Dichte. Die Gelenkoberflächen sind hochgradig irregulär und die Gelenke inkongruent. Angrenzend zeigt der Knochen eine vermehrte Sklerosierung.

Die Schulter-, Ellbogen- und Kniegelenke zeigen einen mittel- bis hochgradig vergrößerten Weichteilschatten.

Der Humerus zeigt beidseits caudal an der proximalen Metaphyse eine nasenartige, geringgradig heterogene, glatt begrenzte periostale Reaktion. Der darunterliegende Knochen ist sklerosiert.

Die Cavitas glenoidalis beider Humeri stellt sich flach dar. Die Acetabula sind ebenfalls beidseits flach, jedoch weniger stark ausgeprägt, und es sind glatt begrenzte periostale Reaktionen am craniolateralen Pfannenrand sichtbar. Der rechte Femurkopf ist kollabiert und stellt sich nur halbrund dar. Der linke Femurkopf ist medial abgeflacht.

Die distalen Epiphysen von Radius, Ulna sowie die proximalen und distalen Epiphysen von Tibia und Fibula sowie die Apophyse der Tuberositas tibiae stellen sich ebenfalls verschmälert dar, sie zeigen jedoch eine glatte Oberfläche.

Die Karpal- und Tarsalknochen zeigen nur eine geringgradig reduzierte Größe. Sie weisen jedoch eine deutliche reduzierte Knochendichte und mit einer groben Knochenstruktur auf. Die Karpal- und Tarsalgelenke sind nur undeutlich sichtbar.

Das Sakrum besteht nur aus 2 Wirbeln. Der 3. Sakralwirbel ist isoliert. Ansonsten ist die Lendenwirbelsäule ohne besondere Befund.

Röntgendiagnose

  • Epiphysäre Dysplasie appendikuläres Skelett mit teilweise pathologischen Frakturen der unvollständig ossifizierten Epiphysen und sekundären degenerativen Veränderungen

Diskussion

Differentialdiagnostisch kommen für eine epiphysäre Dysplasie eine Mukopolysaccharidose, eine Mukolipidose, eine kongenitale Chondrodysplasie, eine Hypothyreose sowie ein hypophysärer Zwergwuchs in Betracht.

Im vorliegenden Fall besteht der Verdacht auf eine Mukopolysaccharidose. Eine Mukolipidose ist ebenfalls möglich, tritt jedoch deutlich seltener auf und führt in der Regel zu weniger stark ausgeprägten epiphysären Veränderungen. Eine kongenitale Chondrodysplasie ist weniger wahrscheinlich, da sie ebenfalls zu einer mangelhaften Ossifikation der kleinen Karpal- und Tarsalknochen führt, welche sich deutlich verkleinert darstellen. Im vorliegenden Fall sind die Karpal- und Tarsalknochen nicht vollständig unauffällig, allerdings ist die Größe der Ossa carpalia et tarsalia weitestgehend unverändert.

Eine Hypothyreose ist aufgrund der fehlenden Veränderungen an den Epiphysen der Wirbelsäule weniger wahrscheinlich.

Ein hypophysärer Zwergwuchs ist aufgrund der fehlenden Veränderungen der Wachstumsfugen unwahrscheinlich. In der Regel kommt es bei dieser Erkrankung zu einem verzögerten Schluss der Wachstumsfugen. Epiphysäre Veränderungen sind begleitend möglich stellen jedoch nicht das primäre Problem dar.

Read More

Irish Setter Thor, 12 Jahre

epileptische Anfälle

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

MRT Befund

Folgende Sequenzen liegen vor:

T2 gewichtetes (w) transversales Bild, T2* gewichtetes transversales Bild, T1 gewichtetes transversales Bild vor und nach intravenöser Kontrastmittelgabe, FLAIR Bild dorsal

Rechtsseitig stellt sich im Lobus temporalis im Bereich des Gyrus suprasylvius innerhalb der grauen Substanz fokal eine ca. 0,5cm große, intraaxiale Läsion dar. Zentral zeigt sie ein in T1w, T2w und FLAIR hypointenses Areal. Peripher ist ein schmaler hyperintenser Saum sichtbar. In der T2* zeigt sich im veränderten Bereich ein ausgedehntes Suszeptibilitätsartefakt.

Hinweise auf einen Masseneffekt finden sich nicht. Eine signifikante Kontrastmittelaufnahme ist nicht sichtbar.

MRT Diagnose

  • Fokale, intraaxiale, kortikale Läsion Gyrus suprasylvius rechts mit Suszeptibilitätsartefakt

Diskussion

Das Suszeptibilitätsartefakt spricht für das Vorliegen einer Blutung.

Die häufigste Ursache für primäre Blutung ist eine Amyloidangiopathie. Hierbei handelt es sich um perivaskuläre Hämosiderinansammlungen. In der Regel handelt es sich hierbei um multiple sehr kleine, punktförmige Veränderungen. Ebenfalls zu primären Gehirnblutungen aufgrund einer Spontanruptur geschädigter Gefäße kann es in Zusammenhang mit einer systemischen Hypertension, z.B. infolge einer chronischen Nierenerkrankung, kommen.

Die häufigste Ursache für sekundäre Blutungen im Gehirn stellt eine Infektion mit Angiostrogylus vasorum dar. Weitere Differentialdiagnosen für sekundäre Blutungen umfassen Gerinnungsstörungen, z.B. im Rahmen eines Cushings, Trauma assoziierte Blutungen, Tumor assoziierte Blutungen (vaskuläre Neoplasien, wie z.B. ein Hämangioendotheloim, primäre ZNS Tumore, Metastasen) oder vaskuläre Missbildungen.

Hämorrhagische Infarkte sind beim Hund im Gegensatz zum Menschen sehr selten.

Aufgrund der singulären Veränderung und der Größe des Suszeptibilitätsartefakts ist im vorliegenden Fall eine Blutung infolge einer Infektion mit Angiostrogylus vasorum am wahrscheinlichsten.

Differentialdiagnostisch kommen eine systemische Hypertension oder eine Gerinnungsstörung in Betracht. Vaskuläre Neoplasien und Missbildungen sind weniger wahrscheinlich, da es sich um seltene Veränderungen handelt. Sie können jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Weniger wahrscheinlich aufgrund fehlender Kontrastmittelaufnahme und fehlenden umgebenden Ödems ist eine Metastase. Eine traumatische Blutung kann aufgrund des fehlenden Traumavorberichts sowie fehlender Veränderungen in der darüber liegenden Muskulatur ausgeschlossen werden.

Outcome

Über eine Kotuntersuchung konnte ein hgr. Befall mit Angiostrongylus vasorum nachgewiesen werden.

Der Hund wurde entwurmt.

Die epileptischen Anfälle liesen unter antikonvulsiver Therapie nach und hörten letztlich vollständig auf.

Read More

EKH Samson, 7 Jahre

Gewichtsverlust

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Ausgewachsene Katze. Schlanker Ernährungszustand

Der Zwischenwirbelspalt L7/S1 ist kollabiert. Die angrenzenden Endplatten stellen sich hochgradig sklerotisch dar. Ventral sind mittelgradige Spondylosen sichtbar. Ebenso sind mgr. Spondylosen bei L5 bis L7 sichtbar. Die letzte Rippe auf der rechten Seite zeigt mittig zirkuläre glatt begrenzte, solide periostale Reaktionen, deren Dichte ggr. reduziert ist gegenüber der Rippe. Die Rippe erscheint zentral vermehrt sklerotisch.

Das Zwerchfell ist intakt. Der sichtbare Anteil des Thorax ist ohne besonderen Befund.

Das abdominale Detail ist im zentralen Abdomen reduziert.

Die Leber liegt vollständig im rippengestützen Bauchraum und ist homogen weichteildicht. Der Magen ist mgr. dilatiert und mit Gas gefüllt. Es stellen sich zwei Populationen von Dünndarmschlingen dar. Im mittleren Abdomen ist eine bogenförmige, gasgefüllte dilatierte Dünndarmschlinge sichtbar. Sie verläuft C-förmig von caudodorsal über cranial nach caudoventral. Ihr Durchmesser beträgt etwa 3mal die Höhe des Wirbelkörpers von L5. Bei genauer Betrachtung lässt sie sich ventral, in einen ebenfalls erweiterten Darmabschnitt überführen, der parallel zur ventralen Bauchdecke verläuft und Flüssigkeit sowie eine kleine Gasblase enthält. Angrenzend an das caudodorsal Ende der beschriebenen Darmschlinge ist das mit Luft gefüllte Colon descendens sichtbar. Dieses lässt sich jedoch weiter nach cranial verfolgen, wo es geformten Kot enthält, welcher sich mit dem oben beschriebenen dilatierten, gasgefüllten Darmabschnitt überlagert. Die übrigen Dünndarmschlingen stellen sich schmal und mit geringen Mengen Gas sowie Flüssigkeit gefüllt dar. Auf der ventrodorsalen Röntgenaufnahme ist die beschriebene dilatierte Darmschlinge ringförmig im linken mittleren Abdomen liegend sichtbar.

Die Milz ist auf der VD Aufnahme langgestreckt entlang der linken Bauchwand liegend sichtbar. Nieren und Harnblase sind soweit sichtbar ohne besonderen Befund.

Röntgendiagnose

  • Zwei Populationen von Dünndarmschlingen mit einem fokal, hgr. dilatierten gas- und flüssigkeitsgefüllten Dünndarmabschnitt
  • Reduziertes peritoneales Detail
  • Solide, glatt begrenzte periostale Reaktion 13. Rippe rechts
  • Verengter Zwischenwirbelspalt L7/S1 mit Sklerose der Endplatten und ventraler Spondylose

Diskussion

Die Befunde passen zu einem mechanischen Ileus. Dieser kann durch einen intraluminalen Fremdkörper, eine murale Veränderungen, wie eine Neoplasie, oder eine extramurale Veränderungen, z.B. eine Bride, bedingt sein. Eine sichere Eingrenzung ist radiologisch nicht möglich. Das verminderte, abdominale Detail kann durch den schlanken Ernährungszustand bedingt sein, eine Perforation des Darm mit Peritonitis und ggr. Aszites ist jedoch nicht auszuschließen.

Die Befunde an der letzten Rippe passen zu einer geheilten Fraktur mit geglättetem Kallus.

Der verengte Zwischenwirbelspalt L7/S1 mit Sklerose der Endplatten und ventraler Spondylose spricht für eine chronische Bandscheibendegeneration mit Herniation.

Outcome

Die Katze wurde operiert. In der Operation zeigte sich ein Darmtumor, welcher den Ileus verursachte. Der Tumor wurde resiziert. Die histopathologische Untersuchung zeigt ein Adenokarzinom des Darms. Die Katze erholte sich ohne Komplikationen von der Operation und wurde wenige Tage später entlassen.

Read More

Malteser Jimmy, 9 Jahre

seit 6 Monaten Husten nach Wasseraufnahme

Mit freundlicher Genehmigung Dr. G. Viefhues Tierärztliche Klinik Ahlen

Diagnose

Röntgenbefund

Tonnenförmige Thoraxkonformation. Normaler Ernähungszustand.

Kleines Thoraxvolumen auf lateraler Aufnahme, tiefe Inspiration ventrodorsale (VD) Röntgenaufnahme.

Der 2. Sternebrae stellt sich verkürzt und die caudale Endplatte abgeflacht dar. Zwischen dem 2. und 3. Sternebrae besteht eine geringgradige Stufe. Ausgehend von den Wirbelkörperendplatten stellen sich bei C6/7 mittelgradige Spondylosen dar. Beide Humeri weisen geringe osteophytäre Ausziehungen caudal am Humeruskopf auf.

Das Zwerchfell ist intakt und wölbt sich hochgradig kuppelförmig in den Thorax vor. Die Leber stellt sich homogen weichteildicht dar. Im Fundus des Magens ist Futter sichtbar.

Auf der lateralen Aufnahme ist der Hals nach ventral gebeugt. Es ist Luft im Bereich des Laryngopharynx und Larynx sichtbar. Der zervikale Anteil der Trachea ist geringgradig schmaler als der Larynx, stellt sich jedoch insgesamt weit dar. Ventral von C6 zeigt die Trachea eine abrupte Reduktion ihres Durchmessers und verläuft in einer s-förmigen Biegung nach dorsal. Caudal der Biegung zeigt die Trachea einen um die Hälfte verringerten Durchmesser als cranial der Biegung. Der intrathorakale Anteil der Trachea ist nur angedeutet sichtbar und stellt sich hochgradig weichteildicht verschattet dar. Die Bifurkation und die Hauptbronchien sind vollständig kollabiert und nicht sichtbar.

Auf Höhe von C6, dorsal der s-förmigen Biegung der Trachea, ist ein sichelförmige, scharf begrenzte Gasansammlung sichtbar.

Die Herzsilhouette stellt sich subjektiv auf der lateralen Röntgenaufnahme groß dar. Sie nimmt 4 Intercostalräume und ca. 90% der Thoraxhöhe ein. Auf der ventrodorsalen Röntgenaufnahme erscheint die Herzsilhouette unauffällig. Sie nimmt an ihrer breitesten Stelle ca. 60% der Thoraxweite ein. Auf beiden Aufnahmen sind keine pathologischen Vorwölbungen sichtbar. Die Lungengefäße sind ohne besonderen Befund.

Auf der lateralen Röntgenaufnahme zeigt die Lunge eine generalisiert erhöhte Dichte mit einer netzartigen Zeichnung. Cranial der Herzsilhouette stellt sich eine flügelartige, gasgefüllte Struktur dar, die sich von cranioventral der Herzsilhouette bis in den caudalen Halsbereich auf Höhe C6 ausdehnt. Zentral weist sie grätenartig angeordnete, ggr. unscharfe weichteildichte Bänder auf. Auf der VD Aufnahme stellt sich die Lunge ohne besonderen Befund auf. Die flügelartige Struktur ist nicht nachvollziehbar.

Röntgendiagnose

  • Kollaps intrathorakaler Anteil Trachea sowie Bronchialkollaps
  • Knickung der Trachea tiefzervikal
  • Flügelartige, gasdichte Struktur cranial des Herzens
  • Sichelförmige, luftgefüllte Struktur dorsal der Trachea
  • Interstitielle Lungenzeichnung laterale Aufnahme
  • Spondylose C6/7
  • Malformation 2. Sternebrae mit Stufenbildung
  • Omarthrose beidseits

Diskussion

Die flügelartige gasdichte Struktur cranial des Herzens handelt es sich um eine Herniation eines oder beider cranialer Lungenlappen. Bei einer zervikalen Herniation der Lunge handelt es sich um eine Protrusion von Lungengewebe über die craniale Begrenzung des Thorax hinaus in den caudalen Hals. Sie ist beschrieben als Folge einer chronischen Atemnot und ist hochgradig assoziiert mit einem Kollaps des intrathoraklen Anteils der Trachea sowie der Hauptbronchien. Der zervikale Anteil der Trachea weist dabei in ca. 1/3 der Fälle eine Knickung, wie bei Jimmy sichtbar, auf.

Bei der sichelförmige, luftgefüllte Struktur dorsal der Trachea handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Luft im Ösophagus. Die Aerophagie passt zu einer Atemnot infolge des Trachealkollaps, vermutlich ist zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade Luft geschluckt worden.

Die interstitielle Lungenzeichnung auf der lateralen Aufnahme ist bedingt durch mangelhafte Belüftung infolge der Exspiration. Die subjektiv große Herzsilhouette auf der lateralen Aufnahme ist bedingt durch die tonnenförmige Thoraxkonformation und damit einhergehende geringe Thoraxhöhe sowie das kleine Thoraxvolumen infolge der Exspiration.

Die Malformation im Bereich des Sternums ist vermutlich Folge eine alten Traumas, differentialdiagnostisch kann es sich um eine kongenitale Malformation handeln.

References

  • Dynamic Cervical Lung Hernia in a Dog with Chronic Airway Disease. Coleman et al. J. Vet. Int. Med. 2005
  • Cervical lung lobe herniation in dogs identified by fluoroscopy. Nafe et al. Can. Vet. J. 2013
  • Intermittend cranial lung herniation in two dogs. Guglielmini et al. Vet. Radiol. Ultraound 2007
Read More

Rottweiler, 19 Monate

Herzgeräusch, Leistungsinsuffizienz

Bilder mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Aufnahmen in Exspiration

Knöcherne Strukturen ohne besonderen Befund

Die Zwerchfellkontur ist ventral und zentral nicht vollständig abgrenzbar. Das Zwerchfell steht steil.

Die Leber ragt über den Rippenbogen hinaus, der caudoventrale Leberrand ist nicht abgrenzbar.

Die Herzsilhouette stellt sich hochgradig vergrößert dar. Sie nimmt auf der lateralen Röntgenaufnahme 4 Intercostalräume und 90% der Thoraxhöhe ein. Die Herzsilhouette zeigt einen breiten sternalen Kontakt. Auf der lateralen Aufnahme wölbt sie sich weit nach cranial vor.

Auf der dorsoventralen Aufnahme stellt sich das Herz vor allem hochgradig verbreitert dar. Es nimmt auf Höhe der 7. Rippe fast 100% der Thoraxbreite ein. Die Herzspitze ist weit nach links verlagert. Zwischen 7 und 11 Uhr wölbt sich die Herzsilhouette deutlich vor. Auf ca. 7 Uhr verschmälert sich die Herzsilhouette, es zeigt sich jedoch immer noch konvexe Vorwölbung, die bis zur Herzspitze auf 5 Uhr reicht.

Die Trachea verläuft über die gesamte Länge parallel zur Wirbelsäule (laterale Aufnahme). Es ist kein Splitting der Hauptbronchien auf der lateralen Aufnahme und keine Aufweitung zwischen den Hauptbronchien auf der dorsoventralen (DV) Aufnahme sichtbar.

Die Vena cava caudalis (VCC) ist stellt sich verbreitert dar, sie ist etwa 1,3mal so breit wie die Wirbelkörper hoch sind. Der Verlauf der Vena cava caudalis ist unverändert von cranioventral nach caudodorsal.

Die Lunge zeigt fraglich eine geringgradig erhöhte Dichte mit einer gut begrenzten, netzartigen Zeichnung. Die Lungengefäße sind ohne besonderen Befund.

Parallel zum cranialen Drittel der linken Herzkontur ist auf der ventrodorsalen Aufnahme eine schmale segelartige, weichteildichte Struktur sichtbar.

Röntgendiagnose

  • Hochgradige, rechtsbetonte Kardiomegalie mit Vorwölbung zwischen 7 und 11Uhr und geringgradig zwischen 5 bis 7 Uhr
  • Verbreiterte Vena cava caudalis
  • Verdacht auf Hepatomegalie
  • Segelartige, weichteildichte Struktur linker Hemithorax

Diskussion

Die Vorwölbung zwischen 7 – 11 Uhr liegt im Bereich von rechtem Vorhof und rechten Ventrikel. Sie lässt sich nicht bis zur Herzspitze verfolgen, sondern endet auf Höhe von 7 Uhr relativ abrupt. Dies spricht dafür, dass es sich um eine Vergrößerung des rechten Vorhofs handelt. Die weitere Vorwölbung von 7 bis 5 Uhr passt zu einer Vergrößerung des rechten Ventrikels, die jedoch im Vergleich zur Vergrößerung des Vorhofs geringer ausgeprägt ist. Hinweise auf eine Vergrößerung der Truncus pulmonalis finden sich nicht.

Die Anhebung der Trachea spricht für eine Vergrößerung des linken Herzens. Es zeigt sich jedoch kein Splitting und keine Aufweitung der Hauptbronchien, welche bei einer Vergrößerung des linken Vorhofs zu erwarten wären. Auf der lateralen Röntgenaufnahme ist die caudale Herzkontur ist nicht gerade oder steil und es zeigt sich keine Vorwölbung zwischen 12 und 2 Uhr (kein Mitraldreieck). Daher ist der linke Vorhof nicht vergrößert Der normale Verlauf der VCC spricht gegen eine signifikante Vergrößerung des linken Ventrikels, da diese zu einer Anhebung der VCC führen würde. Auf der DV Aufnahme sind keine Vorwölbungen entlang der linken Kontur der Herzsilhouette sichtbar. Dies spricht insgesamt gegen eine Vergrößerung von linkem Vorhof und Ventrikel.

Die verbreiterte VCC deutet auf eine Stauung infolge eines Rechtsherz-Rückwärtsfehlers hin. Hierzu würde ebenfalls die vermutete Vergrößerung der Leber passen, welche Folge einer Stauung sein kann.

Es besteht daher insgesamt der Verdacht auf eine Vergrößerung des rechten Vorhofs mit Stauung in VCC und Leber. Das junge Alter des Hundes legt eine kongenitale Erkrankung nahe.

Die segelartige, weichteildichte Struktur im linken Hemithorax stellt vermutlich Reste des Thymussegels dar, welches aufgrund der Vergrößerung des Herzens verlagert und daher besser sichtbar ist als es bei einem 18. Monate alten Hund zu erwarten wäre.

Differentialdiagnostisch kommen für eine Vergrößerung des rechten Vorhofs und des rechten Ventrikels verschiedene Erkrankungen in Betracht:

  • Trikuspidalklappendysplasie
  • Perisistierender atrio-ventrikulärer (AV) Kanal
  • Cor triatrium dexter
  • Atriumseptumdefekt
  • Pulmonalstenose

Eine Trikuspidalklappendysplasie ist möglich. Infolge der gestörten Funktion der Trikuspidalklappe kommt es zu einem Rückfluß von Blut in den Vorhof mit konsekutiver Vergrößerung.

Ein persistierende AV Kanal ist ebenfalls möglich, v.a. die komplexe Form mit Verbindung aller 4 Kammern führt zu einer Vergrößerung von rechten Vorhof und Ventrikel.

Für ein Cor triatrium dexter escheint die VCC zu wenig dilatiert, allerdings kann es nicht ausgeschlossen werden.

Ein Atriumseptumdefekt führt in der Regel nicht zur röntgenologisch sichtbaren Veränderungen. Das Blut shunted in der Regel während der Diastole und gelangt durch die geöffnete Trikuspidalklappe direkt in den rechten Ventrikel. Von hier wird es in die Lunge gepumpt. Infolge der Volumenüberlastung der Lunge kann es zu einem pulmonalen Hochdruck mit konsekutiver, konzentrischer Hypertrophie des rechten Ventrikels kommen. Eine Vergrößerung des rechten Vorhofs wie im vorliegenden Fall ist sehr unwahrscheinlich.

Eine Pulmonalstenose ist aufgrund der fehlenden Vergrößerung des Truncus pulmonalis und der fehlenden Minderperfusion der Lunge unwahrscheinlich.

Die wahrscheinlichste Differentialdiagnose stellen somit die Trikuspidalklappendysplasie und ein persistierender AV Kanal dar, wobei letzterer seltener zu finden ist.

Empfehlung

Echokardiographie

Read More

Rottweiler, 19 Monate

Herzgeräusch, Leistungsinsuffizienz

Welche Schallebenen zeigen die verschiedenen Videosequenzen? Welche Rückschlüsse lässt das gezeigte Dopplerprofil zu? Und, selbstverständlich, was ist die Diagnose?

Bilder mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Echokardiographiebefund

Video 1

Rechts parasternale Längsachse 4 Kammer Blick

Der rechte Vorhof stellt sich hochgradig vergrößert dar. In geringem Ausmaß ist ebenfalls der rechte Ventrikel vergrößert.

 

Video 2

Links parasternal kaudal/ apikal 4 Kammer Blick

Dopplerdarstellung des Bluflusses durch die Trikuspidalklappe. Der Schluss der Klappe ist unvollständig.

Es zeigt sich ein hochgradiger Rückfluss während der Systole.

 

Bild

Gleiche Schallposition wie im 2.Video

Continuous Wave Doppler Darstellung des Rückflusses in den rechten Vorhof während der Systole. Das Profil ist nur ungenügend getroffen. Die maximale Flussgeschwindigkeit liegt bei ca. 4m/Sekunde.

Aus der Insuffizienz der Trikuspidalklappe lässt sich nach Bernoulli der Druck innerhalb der Pumonalarterie während der Systole berechnen:

4m (Bernoulli p = 4 (V2)) à 64 mmHg in PA systolisch

Der normale Druck liegt bei ca. 20mmHg. Es liegt demnach eine systolische pulmonale Hypertension vor.

Außerdem zeigt das gleichzeitig mitlaufende EKG einen unregelmäßig unregelmäßigen Rhythmus und keine erkennbaren P-Wellen. Es liegt ein Vorhofflimmern vor.

Echokardiographische Diagnose

Es liegt eine hochgradige, dekompensierte Insuffizienz der Trikuspidalklappe infolge einer Trikuspidalklappendysplasie vor.

Die dazugehörigen Röntgenbilder finden Sie unter dem gleichnamigen Patienten:

Read More

Irischer Wolfshund Bailey, 1 Jahr

eitriger Nasenausfluß, initial linksseitig, später beidseitig, Allgemeinbefinden ungestört

CT Studie vom Juli 2014 zu diesem Zeitpunkt einseitiger Nasenausfluß

CT Studie vom März 2015 zu diesem Zeitpunkt beidseitiger Nasenausfluß

Mit freundlicher Genehmigung Kleintierklinik Greven. Dres. Böhmer, Cordes, Möller und Wienker

Diagnose

CT Befund

Die Turbinalia stellen sich in beiden Nasenhöhlen hochgradig reduziert dar. Zwischen den vorhandenen Turbinalia stellt sich gering- bis mittelgradig zum Weichteilgewebe isodenses Material dar. Die linke Stirnhöhle ist zur etwa 50% mit zum Weichteilgewebe isodensem Material gefüllt, welches einen horizontalen Spiegel bildet (Videosequenzen wurden horizontal gespiegelt, Lagerung während CT auf dem Rücken). Es zeigt sich zudem eine zirkuläre Verdickung der Schleimhaut der linken Stirnhöhle. Die Befunde sind zwischen den beiden CT Untersuchungen nahezu unverändert.

CT Diagnose

  • Bilaterale Reduktion Turbinalia Nase
  • Weichteilmaterial zwischen den Turbinalia bds.
  • Sinusitis linker Sinus frontalis mit Flüssigkeitsansammlung

Diskussion

Die Befunde von Bailey passen zu einem für den Irischen Wolfshund beschriebenen Rhinitis-Bronchopneumonie Syndrom. Die Ätiologie ist dabei nicht genau geklärt. Diskutiert werden eine immun-mediierte Ursache, oder eine primäre ziliäre Dyskinesie. Eine hereditäre Basis wird angenommen. Betroffene Hunde zeigen mehr oder weniger von Geburt einen transienten oder persistierenden mukopurulenten Nasenausfluss unterschiedlichen Schweregrades. Die Reduktion der Turbinalia ist im vorliegenden Fall vermutlich Folge einer kongenitalen Hypoplasie der Conchen. Neben der Rhinitis kann es bei der Erkrankung zudem zu Schüben von Bronchopneumonien kommen (vermutlich infolge einer gestörten Zilienfunktion und damit erhöhten Anfälligkeit gegenüber Infektionen).

Es ist keine Progression der Veränderungen innerhalb eines Jahres erkennbar. Innerhalb des Sinus frontalis ist kein Granulom vorhanden. Die paranasalen Knochen stellen sich ohne besonderen Befund dar (keine permeativen Osteolysen). Eine mykotische Rhinitis ist daher nicht wahrscheinlich. Zudem ist der Hund sehr jung, was eine mykotische Rhinitis ebenfalls wenig wahrscheinlich macht.

Empfehlung

Keine weiteren diagnostischen Schritte notwendig.

Normale Vergleichsstudie

Nicht jede Reduktion der Turbinalia ist Folge einer destruktiven Rhinitis. Möglicherweise ist die Reduktion der Turbinalia die Ursache für die chronischen Rhinitis. Denken Sie auch an kongenitale Erkrankungen.

Read More
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner