Portfolio Hund & Katze

EKH Napoleon, 5 Jahre

Lahmheit vorne rechts

Mit freundlicher Genehmigung Kleintierklinik Frankenthal

Diagnose

Röntgenbefund

Die rechte Ulna zeigt an der laterocaudalen Kontur beginnend ca. 2 cm distal des Tuber olecrani ein 6 cm langes, 4 x 4 mm breites Knochenfragment, welches nach distal spitz zuläuft. Das Fragment stellt sich im Vergleich zu benachbarten Kortex sklerotisch dar. Umgebend zeigt sich ein unregelmäßiger Aufhellungssaum. Die Ulna zeigt vom Olekranon bis distal des Fragments reichend, schalenartig, hochgradige, periostale Reaktionen mit einer rauen bis bürstensaumartigen Oberfläche. Die Dichte der periostalen Reaktionen ist im Vergleich zur Kortex herabgesetzt.

Cranial des Condylus humeri ist eine kleine, längliche, glatt begrenzte isolierte Mineralisation sichtbar.

Röntgendiagnose

  • Sequester rechte Ulna mit hochgradiger umgebende Periostitis
  • Knochenfragment cranial des Condylus humeri

Diskussion

Die Veränderungen sprechen für ein traumatische Ursache. Neben eine Osteomyelitis mit Sequestrieren eines Knochenstückes der Ulna ist das kleine Knochenfragment cranial des Condylus humeri evtl. Folge einer Chipfraktur mit Ursprung z.B. im Radiuskopf. Differentialdiagnostisch kann es sich bei dem kleinen Knochenfragment auch um eine dystrophische Mineralisation innerhalb einer Sehne handeln.

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Labrador Retriever Bella, 9 Jahre

progressiv Probleme größere Sachen zu Schlucken

Native CT Sequenz

Sequenz nach intravenöser Kontrastmittelgabe

Mit freundlicher Genehmigung Tierärztliche Klinik Ahlen, Dr. G. Viefhues

Diagnose

CT Befund

Den atlantokzipitalen und atlantoaxialen Übergang umgebend stellt sich eine zum Weichteilgewebe hypoattenuierende, in multiple Kavernen unterteilte Raumforderung dar. Die Dichte der einzelnen Kavernen beträgt ca. 11-13 HU (Dichte der benachbarten Muskulatur ca. 80 HU). Eine, von den übrigen Veränderungen scheinbar isolierte, hypoattenuierende Raumforderung ist ventral des M. longus capitis sichtbar. Sie misst ca. 3,8 × 2,5 × 4,1 cm (L x H x B). Sie führt zu einer hochgradigen Vorwölbung des Pharynxdaches, sodass der Nasopharynx vollständig verlegt wird. Das Os occipitale, das Os temporale, der Atlas (C1) und die cranialen Anteile des Axis (C2) inklusive des Dens axis zeigen hochgradige, scharf begrenzte Osteolysen. Die Veränderung dehnt sich rechtsseitig in die Fossa cranii caudales aus und führt zu einer geringen Verlagerung und Kompression des Vermis cerebelli. Ebenso werden der Hirnstamm und im weiteren Verlauf der Beginn des Rückenmarks innerhalb des Wirbelkanals von C1 und C2 komprimiert. Dabei findet die Kompression im Bereich Hirnstamm und Rückenmark vor allem von ventral und von den Seiten her statt. Nach Kontrastmittelgabe zeigt sich innerhalb des Wirbelkanals von C1 und C2 eine hochgradige, heterogene, schwammig erscheinende Anreicherung ventral und lateral. Die Anreicherung betrifft die Strukturen, welche zu einer Kompression und Verlagerung des Rückenmarks führen. Die großen hypoattenuierenden, kavernenartigen Veränderungen zeigen keine Kontrastmittelaufnahme.

CT Diagnose

  • Weichteilneoplasie atlantokzipitaler und atlantoaxialer Übergang mit Destruktion des Knochens und Kompression von Kleinhirn, Hirnstamm und Rückenmark

Diskussion

Die Veränderung ist verdächtig für ein Myxosarkom. Differenzialdiagnostisch kann es sich um eine andere Weichteilneoplasie handeln, allerdings ist die geringe Dichte hochverdächtig für ein Myxosarkom. Der Tumor geht vermutlich von dem atlantokzipitalen und atlantoaxialen Gelenk aus, welche miteinander kommunizieren. Es daher davon auszugehen, das die beschriebenen Raumforderungen miteinander in Verbindung stehen und Ausdruck einer Neoplasie sind.

Outcome

Bella wurde euthanasiert. Eine patho-histologische Untersuchung bestätigte den Verdacht auf ein Myxosarkom.

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EKH Lucy, 8 Jahre

leichter Husten

Mit freundlicher Genehmigung DVM TA Hennig

Diagnose

Röntgenbefund

Lucy zeigt einen schlanken bis normalen Ernährungszustand. Die knöchernen Strukturen sind ohne besonderen Befund. Die Leber ragt über den rippengestützten Bauchraum hinaus in das Abdomen. Der kaudoventrale Anteil des Leberschattens stellt sich geringgradig rundlich dar. Der Magen ist mittelgradig aufgegast. Die Magenachse ist physiologisch. Ventrocaudal des Magens ist eine weichteildichte Struktur sichtbar. Die craniale Kontur ist angedeutet dreieckig. Das caudale Ende ist nicht mit abgebildet. Das retroperitoneale Detail ist erhalten. Das peritoneale Detail ist so weit sichtbar im cranialen Abdomen erhalten.

Das Thoraxvolumen ist normal. Die Zwerchfellkontur verläuft relativ gerade.

Im linken Hemithorax stellt sich von Höhe der 6. Rippe bis zum Zwerchfell reichend eine weichteildichte Raumforderung dar. Sie zeigt cranial, ventral und rechtsseitig eine ggr. konvexe Kontur. Sie silhouettiert mit Teilen des Herzschattens sowie mit der linken Hälfte des Zwerchfells. Sie übt einen mittelgradigen Masseneffekt auf den Herzschatten aus, welcher nach rechts und ventral verlagert wird. Ebenso stellt sich der linke Hauptbronchus nach ventral verlagert dar. Der Bronchus lobares zum linken Zwerchfelllappen kann nur im Ursprung identifiziert und ist dann nicht mehr nachvollziehbar.

Die Herzsilhouette stellt sich so weit beurteilbar ohne besonderen Befund dar. Ebenso sind die sichtbaren Lungengefäße röntgenologisch ohne besonderen Befund.

Röntgendiagnose

  • weichteildichte Raumforderung linker, caudaler Hemithorax
  • Aerophagie
  • Rundlicher, kaudoventraler Leberschatten

Diskussion

Es besteht der Verdacht auf eine Veränderung mit Ursprung im linken Zwerchfelllappen. Die wahrscheinlichste Differenzialdiagnose stellt ein primärer Lungentumor dar. Differenzialdiagnostisch kann es sich um ein Abszess oder ein Granulom handeln. Eine Zwerchfellruptur ist aufgrund von Erscheinungsbild der Leber und Position des Magens nicht wahrscheinlich. Auch eine andere extrapleurale Raumforderung erscheint aufgrund des radiologischen Erscheinungsbildes der Veränderung nicht wahrscheinlich.

Die Aerophagie kann stressbedingt sein. Es ist kein Darm mitabgebildet um zu beurteilen ob sie bereits vor der Untersuchung in größerem Ausmaß vorgelegen hat. Differenzialdiagnostisch kann es sich um die Folge einer Dyspnoe handeln.

Das runde Erscheinungsbild der kaudoventralen Kontur der Leber ist mit großer Wahrscheinlichkeit bedingt durch die Gallenblase, welche bei der Katze physiologischerweise über die Leber nach caudal ragen kann. Beim vorliegenden Ausmaß besteht der Verdacht auf eine gut gefüllte Gallenblase, möglicherweise aufgrund einer längeren Inappetenz oder in Zusammenhang mit einer Störung des Abflusses der Galle. Ein Normalbefund ist jedoch möglich.

Outcome

Eine durchgeführte histo-pathologische Untersuchung einer Probe ergab einen karzinomatösen Prozess, vermutlich ein broncho-alveoläres Karzinom, differentialdiagnostisch kam ein Adenokarzinom in Betracht.

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EKH Charly, 12 Jahre

Raumforderungen im Abdomen palpierbar

Mit freundlicher Genehmigung Dres. David und Krützfeldt, Kleintierklinik Frankenthal

Diagnose

Röntgenbefund

Die laterale und die ventrodorsale Röntgenaufnahme sind geringgradig rotiert. Die technische Qualität ist gut.

Normaler bis schlanker Ernährungszustand.

Die Zwischenwirbelspalten T12 bis L3 stellen sich verengt dar und die Endplatten sind deformiert.

Das abdominale Detail ist erhalten. Der Nierenschatten stellt sich beidseits hochgradig vergrößert dar. Die rechte Niere misst 5,5mal die Länge des Wirbelkörpers L2, die linke Niere ist 4mal so lang wie der Wirbelkörper L2 (normal 1,9 bis 3,2fache Länge Wirbelkörper L2). Die Kontur der Nieren ist scharf. Die Form ist oval, wobei die charakteristische Einziehung im Bereich des Nierenbeckens nicht nachvollziehbar ist. Die Dichte der Nieren ist unverändert homogen weichteildicht. Die vergrößerten Nieren üben einen hochgradigen Masseneffekt auf die benachbarten Organe aus. Der Magen wird nach cranial verlagert und die caudale Kontur stellt sich konkav eingedrückt dar. Er ist mittelgradig mit Futter gefüllt. Der Darm wird hochgradig nach ventral verlagert. Der Dünndarm ist weitestgehend leer, vereinzelt ist Gas sichtbar. Im Colon ist geformter Kot sowie Gas erkennbar. Die übrigen abdominalen Organe stellen sich röntgenologisch ohne besonderen Befund dar.

Röntgendiagnose

  • Bilateral hochgradige Renomegalie
  • Degenerative Bandscheibenerkrankung T12 bis L3

Diskussion

Differentialdiagnostisch sollten bei einer bilateralen Vergrößerung der Nieren bei unveränderter Kontur, Form und Dichte an eine perirenale Pseudozyste, eine diffuse, infiltrative Neoplasie wie das Lymphom und eine Hydronephrose in Betracht gezogen werden.

Outcome

Sonographisch zeigte sich bei Charly eine hochgradige Ansammlung von Flüssigkeit, welche der Kontur der Nieren folgt und durch eine Kapsel begrenzt wurde.

Es liegt eine hochgradige, bilaterale, perirenale Pseudozyste vor.

Perirenale Pseudozysten beschreiben eine, in der Regel subkapsuläre, Ansammlung von zumeist Transsudat um die Niere. Die Ursache ist in der Regel unklar. Häufig liegt begleitend eine chronische Nierenerkrankung vor, wobei ein kausaler Zusammenhang nicht eindeutig erwiesen ist.

Mit freundlicher Genehmigung Kleintierklinik Frankenthal

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Staff. Terrier Gizmo, 10 Jahre

Zehenschleifen Hintergliedmaße beidseits, progressive Paraparese

T2 gewichtet

T2 gewichtet

T1 gewichtet nativ

T1 gewichtet nach intravenöser Kontrastmittelgabe

Mit freundlicher Genehmigung Dr. O. Lautersack, Tierärztliche Klinik für Chirurgie Ettlingen

Diagnose

MRT Befund

Alle dargestellten Bandscheiben zeigen in unterschiedlichem Ausmaß einen Signalverlust des Nukleus pulposus auf T2 gewichteten Bildern. Am thorakolumbalen Übergang sowie der cranial Lendenwirbelsäule bis L3 sind Spondylosen von mittel- bis hochgradiger Ausprägung sichtbar. Auf Höhe des Wirbelkörpers L2 stellt sich linksseitig innerhalb des Wirbelkanals eine ca. 2 cm lange Raumforderung dar. Cranial, auf Höhe des Neuroforamens L1/2, führt sie zu einer Kompression und Verdrängung des Rückenmarks nach rechts. Mittig über dem Wirbelkörper L2 ist kein normales Rückenmark mehr sichtbar. Auf transversalen Bildern kann nicht gesagt werden, ob das Rückenmark vollständig infiltriert wird oder nur hochgradig verlagert und komprimiert. Auf den dorsalen T2 gewichteten Bildern ist cranial und caudal der Raumforderung ein „golf tee sign“ (Aufweitung des Subarachnoidalraums) sichtbar. Auf T2 gewichteten Bildern ist die Struktur heterogen hyperintenses, auf T1 gewichteten Bildern ist die hypointenses. Sie zeigt eine hochgradige Kontrastmittelaufnahme. Nach Kontrastmittelgabe lässt sich dabei über L2 rechts ventral eine schmale, kein kontrastmittelaufnehmende Struktur erkennen, deren Signalintensität dem übrigen Rückenmark entspricht.

Der lumbosakralen Übergang ist nur am Rand der sagittalen Bilder sichtbar. Es scheint, die lumbosakrale Bandscheibe wölbt sich mittelgradig in den Wirbelkanal vor und verlegt den ventralen Epiduralraum, sodass Kontakt mit den Fasern der Cauda equina besteht.

MRT Diagnose

  • intradurale, größtenteils extramedulläre jedoch auch partiell intramedulläre Raumforderung auf Höhe des Wirbelkörpers L2
  • generalisierte Bandscheibendegeneration
  • Spondylosen thorakolumbaler Übergang und craniale Lendenwirbelsäule
  • Cauda equina Kompressionssyndrom infolge Bandscheibenpotrusion

Diskussion

Differenzialdiagnostisch sollte an einen peripheren Nervenscheidentumor, ein Lymphom, ein malignes histiozytäres Sarkom und ein Meningiom gedacht werden. Wobei das Erscheinungsbild für keinen der letztgenannten Tumoren typisch wäre. Lokalisation und Erscheinungsbild des Tumors würden zudem zu einem Nephroblastom passen. Allerdings treten klinische Symptome in der Regel zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr auf, allerdings ist bei langsamem Wachstum auch ein Auftreten klinischer Symptome im fortgeschrittenen Alter möglich.

Outcome

Bild nach Durotomie.
Mit freundlicher Genehmigung Dr. O. Lautersack.

Gizmos Besitzer entschieden sich für eine Operation.

In der Operation stellte sich der Tumor intradural gelegen dar und war von speckig, brüchig Konsistenz. Es war nur eine Teilresektion möglich.

Histologisch wurde die Diagnose atypisches Meningiom (Grad II nach WHO) gestellt.

Zwei Wochen post operation ging es Gizmo deutlich besser, er läuft wieder ohne Hinweise auf eine Paraparese.

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DSH Tyson, 2 Jahre

Lahmheit Hintergliedmaße, Schwellung Tarsalgelenk beidseits

Die röntgenologisch sichtbaren Veränderungen sind an beiden Tarsalgelenken vorhanden. Exemplarisch sind nur die Bilder des linken Tarsalgelenkes gezeigt.

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Es sind hochgradige, das Tarsalgelenk überbrückende, knöcherne Zugbildungen dorsal, plantar und lateral um das Tarsalgelenk sichtbar. Die knöchernen Zugbildungen zeigen eine glatte Oberfläche. Die Dichte der Zubildungen ist heterogen. Der Talus zeigt eine hochgradig reduzierte Dichte.

Röntgendiagnose

  • knöcherne Raumforderung Tarsalgelenk mit Ankylose des Tarsocruralgelenks und der Intertarsalgelenke
  • hochgradige Osteopenie Talus

Diskussion

Differentialdiagnostisch kann es sich um multiple cartilaginäre Exostosen oder Veränderungen in Zusammenhang mit einer diffusen, idiopathischen Skeletthyperostose (DISH) handeln. Für eine trauma-assoziierte Veränderung ist das Vorliegen bilateraler Veränderungen ungewöhnlich. Das röntgenologische Erscheinungsbild passt nicht zu Enthesiophyten oder einer degenerativen Gelenkerkrankung.

Die Osteopenie des Talus ist Folge der Ankylose des Gelenks. Bedingt durch die fehlende Belastung kommt es entsprechend dem Wolffschen Gesetz zu einem Abbau von Knochensubstanz. Der Calcaneus zeigt eine gering ausgeprägte Osteopenie infolge des Zuges der Achillessehne, wodurch er noch einer gewissen Belastung und damit Stimulation ausgesetzt ist. Ein Beurteilung des Grades der Osteopenie des Os tarsi centrale ist aufgrund der Überlagerung nicht möglich, gleiches gilt für die Ossa tarsalia primum bis quartum. Eine geringe Osteopenie der Knochen der distalen Tarsalgelenksreihe wäre zudem über eine geringe Stimulation infolge erhaltener Beweglichkeit der Art. tarsometarsale erklärbar.

Outcome

Aufgrund des Fehlens von Veränderungen (Ossifikation des Lig. longitudinale ventrale) im Bereich der Wirbelsäule, wie sie im Rahmen einer DISH zu erwarten ist, ist davon auszugehen, dass es sich bei Tyson um multiple cartilaginäre Exostosen handelt.

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Kl. Münsterländer Samson, 7 Jahre

seit 4 Wochen Schwellung am Auge, keine Besserung unter Antibiose oder Schmerztherapie, Trauma nicht ausgeschlossen

Mit freundlicher Genehmigung Dr. G. Viefhues Tierärztliche Klinik Ahlen

Diagnose

CT Befund

Ausgehend vom Proc. zygomatikus der linken Maxilla sich bis in das Os zygomaticum fortsetzend stellt sich eine ca. 3 cm große Raumforderung dar. Die Raumforderung weist granuläre Mineralisationen auf. Sie wölbt sich in die Orbita vor und führt zu einer geringen Deformation des Bulbus occuli. Die darunterliegende Kortex stellt sich geringgradig rau dar und weist feine Osteolysen auf. Eine Ausdehnung des Tumors in die Markhöhle des Knochens ist nicht sichtbar.

CT Diagnose

  • knöcherne Raumforderung linker Jochbogen

Diskussion

Das Erscheinungsbild der Raumforderung ist typisch für einen sogenannten“ multilobular tumor of bone“, andere Namen für diesen Tumor sind Osteochondrosarkom oder Chondroma rodens.

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EKH Max, 5 Monate

Kann hinten nicht mehr alleine aufstehen, schwankt mit den Hinterläufen und fällt seitlich um, Hauptsächlich rohe Nahrung, wird geBARFt

Mit freundlicher Genehmigung Dr. Gabriele Walb

Diagnose

Röntgenbefund

Die Katze zeigt einen mageren Ernährungszustand (Body Condition Score 2/9).

Das abdominale Detail ist erhalten. Der Dündarm ist größtenteils leer. Vereinzelt ist ggr. Gas im Dünndarm sichtbar. Das Colon und Rektum sind leer. Die Harnblase ist hgr. gefüllt.

Die Knochendichte ist generalisiert hochgradig reduziert. Der Kontrast zwischen Kortikalis und Medulla ist erhöht und die Kortikalis ist dünn und „durchscheinend“. Das Sakrum zeigt eine Achsenabweichung mit konvexer Aufwölbung auf Höhe des 2. Sakralwirbels. Auf der lateralen Aufnahme des Beckens ist cranial der Hüftgelenke eine abrupte Achsenabweichung des Beckenringes nach ventral feststellbar. Auf der ventrodorsalen Aufnahme des Beckens und der Hintergliedmaßen ist im caudalen Abschnitt des Os ilium, cranial der Acetabula, eine Achsenabweichung nach medial mit Einfaltung der Kortikalis und geringgradiger Achsenabweichung sichtbar. Die Stufe ist links deutlicher als rechts. Die rechte Tibia und Fibula zeigen im Bereich der proximalen Metaphyse eine Verbreiterung mit geringgradiger Achsenabweichung nach lateral. Die Fibula weist lateral eine Einfaltung der Kortikalis auf.

Röntgendiagnose

  • Hochgradige generalisierte Osteopenie
  • Pathologische Frakturen Os ilium beidseits mit fraglicher Beteiligung des Acetabulums, rechte Tibia und Fibula
  • Verdacht auf pathologische Fraktur 2. Sakralwirbel

Diskussion

Die Veränderung sprechen für einen Hyperparathyreodismus.

Am wahrscheinlichsten handelt es sich um einem nutritiven, sekundären Hyperparathyreodismus, v.a. unter Berücksichtigung der Ernährung. Ein primärer oder renaler Hyperparathyreodismus können nicht ausgeschlossen werden, sind jedoch weniger häufig und daher weniger wahrscheinlich.

Eine Versorgung der pathologischen Frakturen ist in diesem Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr indiziert, da sich die Frakturen bereits in unterschiedlichen Heilungsstadien befinden

Outcome

Drei Tage nach Umstellung auf ein kommerzielles Katzenfutter ist Max bereits wieder lauffähig Futterumstellung. Das nachfolgende Röntgenbild 1 Monat später zeigt die zunehmende Mineralisation des Skeletts nach Futterumstellung. Die Achsenabweichungen infolge der pathologischen Frakturen sind geblieben.

1 Monat später

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DSH Dexter, 8 Wochen

blutig seröser Nasenausfluß, dolente Schwellung Nasenrücken

Mit freundlicher Genehmigung Kleintierklinik Greven. Dres. Böhmer, Cordes, Möller und Wienker

Diagnose

CT Befund

Um die innerhalb der rechten Maxilla liegenden permanenten Zahnanlagen des 4. Praemolaren (P4) sowie des 1. und 2. Molaren (M1 und M2) stellen sich große, zystische Aufhellungsbereiche dar, welche zu einer Auftreibung der Maxilla führen. Im Bereich von M1 und M2 ist die orale Cortex durchbrochen. Eine Verbindung zur Nasenhöhle ist nicht sichtbar. Um die innerhalb beide Mandibulae liegenden Schneidezähne zeigen sich ebenfalls große, zystische Aufhellungsbereiche, die beidseits zu einer Auftreibung der Pars incisiva mandibulae führen.

Nach Kontrastmittelgabe zeigt sich in den Aufhellungsbezirken im rechten Oberkiefer (OK) sowie im Bereich der Pars incisiva mandibulae eine heterogene, mgr. Kontrastmittelaufnahme.

In beiden Nasenhöhlen zeigt sich eine hgr. Reduktion der Turbinalia. Die verbliebenen Turbinalia sind plump. Zwischen den vorhandenen Turbinalia stellt sich gering- bis mittelgradig zum Weichteilgewebe isodenses Material dar. Der Meatus nasopharyngeus ist in seiner Höhe reduziert und ist mgr. zum Weichteilgewebe isodenses Material vorhanden, welches den Meatus zu ca. 60% verlegt.

CT Diagnose

  • Expansive, osteolytische Knochenläsion assoziiert mit den Zahnkronen der noch nicht eruptierte Zähne (v.a. P4, M1, M2 im rechten OK sowie Incisivi Mandibulae bds.)
  • Bilaterale Reduktion Turbinalia Nase
  • Weichteilmaterial zwischen den Turbinalia bds.

Diskussion

Bei den expansiven zystischen Läsionen um die noch nicht eruptierten Zähne besteht der Verdacht auf das Vorliegen von Dentitionszysten. Differentialdiagnostisch kommen odontogene Keratozysten in Betracht, diese sind jedoch beim Hund sehr selten. Eine Differenzierung der verschiedenen odontogenen Zysten erfordert eine patho-histologische Untersuchung der Zystenwand.

Die Befunde in der Nase sprechen für eine kongenitale Hypoplasie der Conchen und einer sekundären, bakteriellen Superinfektion. Differentialdiagnostisch sollte neben einer einfachen Hypoplasie, eine primäre ziliäre Dyskinesie mit oder ohne situs inversus (Kartagener Syndrom) in Betracht gezogen werden. Eine chronische, bakterielle Rhinitis mit Conchendestruktion ist aufgrund des jungen Alter des Hundes weniger wahrscheinlich.

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Malteser Lissy, 5 Monate

Husten

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Der Hund zeigt einen schlanken Ernährungszustand (Body Condition Score 3/9). Die laterale Aufnahme ist in Exspiration angefertigt. Die ventrodorsale Aufnahme ist in Inspiration angefertigt.

Die knöchernen Strukturen sind ohne besonderen Befund

Die Zwerchfellkontur ist aufgrund einer Silhouettierung mit den Lungenveränderungen nur schlecht abgrenzbar. Das abdominale Detail ist erhalten. Die Leber ist homogen weichteildicht. Der caudoventrale Leberrand ragt ggr. über den Rippenbogen hinaus, das caudale Ende ist nicht abgebildet.

Das Thoraxvolumen ist groß. Die 1. bis 8. Rippe verlaufen parallel mit weiten Interkostalräumen. Die Lungengrenze reicht auf der lateralen Röntgenaufnahme bis auf Höhe der 12. Rippe und bis zur 11. Rippe auf der DV Aufnahme. Der Bronchus lobares zum Spitzenlappen stellt sich auf der lateralen Aufnahme weit dar und verjüngt sich erst spät. Die Lunge zeigt eine generalisiert erhöhte Dichte. Akzentuiert in der Peripherie der Lunge sind schlecht begrenzte, fleckige, weichteildichte Infiltrate sichtbar. Diese silhouettieren mit dem Zwerchfell. Die Lungengefäße sind in diesen Bereichen nicht mehr abgrenzbar und es sind Aerobronchogramme sichtbar. Zentral ist die Dichte der Lunge weniger stark erhöht. Es zeigen sich breite, unscharfe Ringschatten und Tramlinien, angedeutet sind jedoch auch zentral Aerobronchogramme erkennbar.

Röntgendiagnose

  • Periphere, alveoläre Infiltrate mit zentraler, broncho-alveolärer Lungenzeichnung
  • Großes Thoraxvolumen

Diskussion

Die Liste an Differentialdiagnosen für periphere, alveoläre Infiltrate ist kurz und umfasst eine Infektion mit Angiostrongylus vasorum und Lungeninfarkte. Bei Lissy zeigen sich zentral, in den weniger stark veränderten Bereichen, eine peribronchiale Lungenveränderung. Die Kombination aus peripheren, alveolären Infiltraten mit bronchialen Lungenveränderungen sprechen für eine Infektion mit Angiostrongylus vasorum.

Bei einem Infarkt sind keine bronchialen Veränderungen zu erwarten.

Das große Thoraxvolumen mit den weiteren Interkostalräumen, ebenso wie der weite Bronchus lobares zum Spitzenlappen deuten auf eine Dyspnoe hin.

Outcome

Mittels Feinnadelaspiration der Lunge konnten Lungenwürmer nachgewiesen werden. Lissy wurde therapiert und ist vollständig genesen

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