Staff. Terrier Gizmo, 10 Jahre
T2 gewichtet
T2 gewichtet
T1 gewichtet nativ
T1 gewichtet nach intravenöser Kontrastmittelgabe
Mit freundlicher Genehmigung Dr. O. Lautersack, Tierärztliche Klinik für Chirurgie Ettlingen
Diagnose
MRT Befund
Alle dargestellten Bandscheiben zeigen in unterschiedlichem Ausmaß einen Signalverlust des Nukleus pulposus auf T2 gewichteten Bildern. Am thorakolumbalen Übergang sowie der cranial Lendenwirbelsäule bis L3 sind Spondylosen von mittel- bis hochgradiger Ausprägung sichtbar. Auf Höhe des Wirbelkörpers L2 stellt sich linksseitig innerhalb des Wirbelkanals eine ca. 2 cm lange Raumforderung dar. Cranial, auf Höhe des Neuroforamens L1/2, führt sie zu einer Kompression und Verdrängung des Rückenmarks nach rechts. Mittig über dem Wirbelkörper L2 ist kein normales Rückenmark mehr sichtbar. Auf transversalen Bildern kann nicht gesagt werden, ob das Rückenmark vollständig infiltriert wird oder nur hochgradig verlagert und komprimiert. Auf den dorsalen T2 gewichteten Bildern ist cranial und caudal der Raumforderung ein „golf tee sign“ (Aufweitung des Subarachnoidalraums) sichtbar. Auf T2 gewichteten Bildern ist die Struktur heterogen hyperintenses, auf T1 gewichteten Bildern ist die hypointenses. Sie zeigt eine hochgradige Kontrastmittelaufnahme. Nach Kontrastmittelgabe lässt sich dabei über L2 rechts ventral eine schmale, kein kontrastmittelaufnehmende Struktur erkennen, deren Signalintensität dem übrigen Rückenmark entspricht.
Der lumbosakralen Übergang ist nur am Rand der sagittalen Bilder sichtbar. Es scheint, die lumbosakrale Bandscheibe wölbt sich mittelgradig in den Wirbelkanal vor und verlegt den ventralen Epiduralraum, sodass Kontakt mit den Fasern der Cauda equina besteht.
MRT Diagnose
- intradurale, größtenteils extramedulläre jedoch auch partiell intramedulläre Raumforderung auf Höhe des Wirbelkörpers L2
- generalisierte Bandscheibendegeneration
- Spondylosen thorakolumbaler Übergang und craniale Lendenwirbelsäule
- Cauda equina Kompressionssyndrom infolge Bandscheibenpotrusion
Diskussion
Differenzialdiagnostisch sollte an einen peripheren Nervenscheidentumor, ein Lymphom, ein malignes histiozytäres Sarkom und ein Meningiom gedacht werden. Wobei das Erscheinungsbild für keinen der letztgenannten Tumoren typisch wäre. Lokalisation und Erscheinungsbild des Tumors würden zudem zu einem Nephroblastom passen. Allerdings treten klinische Symptome in der Regel zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr auf, allerdings ist bei langsamem Wachstum auch ein Auftreten klinischer Symptome im fortgeschrittenen Alter möglich.
Outcome
Bild nach Durotomie.
Mit freundlicher Genehmigung Dr. O. Lautersack.
Gizmos Besitzer entschieden sich für eine Operation.
In der Operation stellte sich der Tumor intradural gelegen dar und war von speckig, brüchig Konsistenz. Es war nur eine Teilresektion möglich.
Histologisch wurde die Diagnose atypisches Meningiom (Grad II nach WHO) gestellt.
Zwei Wochen post operation ging es Gizmo deutlich besser, er läuft wieder ohne Hinweise auf eine Paraparese.