Malteser Lissy, 5 Monate

Husten

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Der Hund zeigt einen schlanken Ernährungszustand (Body Condition Score 3/9). Die laterale Aufnahme ist in Exspiration angefertigt. Die ventrodorsale Aufnahme ist in Inspiration angefertigt.

Die knöchernen Strukturen sind ohne besonderen Befund

Die Zwerchfellkontur ist aufgrund einer Silhouettierung mit den Lungenveränderungen nur schlecht abgrenzbar. Das abdominale Detail ist erhalten. Die Leber ist homogen weichteildicht. Der caudoventrale Leberrand ragt ggr. über den Rippenbogen hinaus, das caudale Ende ist nicht abgebildet.

Das Thoraxvolumen ist groß. Die 1. bis 8. Rippe verlaufen parallel mit weiten Interkostalräumen. Die Lungengrenze reicht auf der lateralen Röntgenaufnahme bis auf Höhe der 12. Rippe und bis zur 11. Rippe auf der DV Aufnahme. Der Bronchus lobares zum Spitzenlappen stellt sich auf der lateralen Aufnahme weit dar und verjüngt sich erst spät. Die Lunge zeigt eine generalisiert erhöhte Dichte. Akzentuiert in der Peripherie der Lunge sind schlecht begrenzte, fleckige, weichteildichte Infiltrate sichtbar. Diese silhouettieren mit dem Zwerchfell. Die Lungengefäße sind in diesen Bereichen nicht mehr abgrenzbar und es sind Aerobronchogramme sichtbar. Zentral ist die Dichte der Lunge weniger stark erhöht. Es zeigen sich breite, unscharfe Ringschatten und Tramlinien, angedeutet sind jedoch auch zentral Aerobronchogramme erkennbar.

Röntgendiagnose

  • Periphere, alveoläre Infiltrate mit zentraler, broncho-alveolärer Lungenzeichnung
  • Großes Thoraxvolumen

Diskussion

Die Liste an Differentialdiagnosen für periphere, alveoläre Infiltrate ist kurz und umfasst eine Infektion mit Angiostrongylus vasorum und Lungeninfarkte. Bei Lissy zeigen sich zentral, in den weniger stark veränderten Bereichen, eine peribronchiale Lungenveränderung. Die Kombination aus peripheren, alveolären Infiltraten mit bronchialen Lungenveränderungen sprechen für eine Infektion mit Angiostrongylus vasorum.

Bei einem Infarkt sind keine bronchialen Veränderungen zu erwarten.

Das große Thoraxvolumen mit den weiteren Interkostalräumen, ebenso wie der weite Bronchus lobares zum Spitzenlappen deuten auf eine Dyspnoe hin.

Outcome

Mittels Feinnadelaspiration der Lunge konnten Lungenwürmer nachgewiesen werden. Lissy wurde therapiert und ist vollständig genesen