DSH Dexter, 8 Wochen

blutig seröser Nasenausfluß, dolente Schwellung Nasenrücken

Mit freundlicher Genehmigung Kleintierklinik Greven. Dres. Böhmer, Cordes, Möller und Wienker

Diagnose

CT Befund

Um die innerhalb der rechten Maxilla liegenden permanenten Zahnanlagen des 4. Praemolaren (P4) sowie des 1. und 2. Molaren (M1 und M2) stellen sich große, zystische Aufhellungsbereiche dar, welche zu einer Auftreibung der Maxilla führen. Im Bereich von M1 und M2 ist die orale Cortex durchbrochen. Eine Verbindung zur Nasenhöhle ist nicht sichtbar. Um die innerhalb beide Mandibulae liegenden Schneidezähne zeigen sich ebenfalls große, zystische Aufhellungsbereiche, die beidseits zu einer Auftreibung der Pars incisiva mandibulae führen.

Nach Kontrastmittelgabe zeigt sich in den Aufhellungsbezirken im rechten Oberkiefer (OK) sowie im Bereich der Pars incisiva mandibulae eine heterogene, mgr. Kontrastmittelaufnahme.

In beiden Nasenhöhlen zeigt sich eine hgr. Reduktion der Turbinalia. Die verbliebenen Turbinalia sind plump. Zwischen den vorhandenen Turbinalia stellt sich gering- bis mittelgradig zum Weichteilgewebe isodenses Material dar. Der Meatus nasopharyngeus ist in seiner Höhe reduziert und ist mgr. zum Weichteilgewebe isodenses Material vorhanden, welches den Meatus zu ca. 60% verlegt.

CT Diagnose

  • Expansive, osteolytische Knochenläsion assoziiert mit den Zahnkronen der noch nicht eruptierte Zähne (v.a. P4, M1, M2 im rechten OK sowie Incisivi Mandibulae bds.)
  • Bilaterale Reduktion Turbinalia Nase
  • Weichteilmaterial zwischen den Turbinalia bds.

Diskussion

Bei den expansiven zystischen Läsionen um die noch nicht eruptierten Zähne besteht der Verdacht auf das Vorliegen von Dentitionszysten. Differentialdiagnostisch kommen odontogene Keratozysten in Betracht, diese sind jedoch beim Hund sehr selten. Eine Differenzierung der verschiedenen odontogenen Zysten erfordert eine patho-histologische Untersuchung der Zystenwand.

Die Befunde in der Nase sprechen für eine kongenitale Hypoplasie der Conchen und einer sekundären, bakteriellen Superinfektion. Differentialdiagnostisch sollte neben einer einfachen Hypoplasie, eine primäre ziliäre Dyskinesie mit oder ohne situs inversus (Kartagener Syndrom) in Betracht gezogen werden. Eine chronische, bakterielle Rhinitis mit Conchendestruktion ist aufgrund des jungen Alter des Hundes weniger wahrscheinlich.