Portfolio Röntgen

EKH Napoleon, 5 Jahre

Lahmheit vorne rechts

Mit freundlicher Genehmigung Kleintierklinik Frankenthal

Diagnose

Röntgenbefund

Die rechte Ulna zeigt an der laterocaudalen Kontur beginnend ca. 2 cm distal des Tuber olecrani ein 6 cm langes, 4 x 4 mm breites Knochenfragment, welches nach distal spitz zuläuft. Das Fragment stellt sich im Vergleich zu benachbarten Kortex sklerotisch dar. Umgebend zeigt sich ein unregelmäßiger Aufhellungssaum. Die Ulna zeigt vom Olekranon bis distal des Fragments reichend, schalenartig, hochgradige, periostale Reaktionen mit einer rauen bis bürstensaumartigen Oberfläche. Die Dichte der periostalen Reaktionen ist im Vergleich zur Kortex herabgesetzt.

Cranial des Condylus humeri ist eine kleine, längliche, glatt begrenzte isolierte Mineralisation sichtbar.

Röntgendiagnose

  • Sequester rechte Ulna mit hochgradiger umgebende Periostitis
  • Knochenfragment cranial des Condylus humeri

Diskussion

Die Veränderungen sprechen für ein traumatische Ursache. Neben eine Osteomyelitis mit Sequestrieren eines Knochenstückes der Ulna ist das kleine Knochenfragment cranial des Condylus humeri evtl. Folge einer Chipfraktur mit Ursprung z.B. im Radiuskopf. Differentialdiagnostisch kann es sich bei dem kleinen Knochenfragment auch um eine dystrophische Mineralisation innerhalb einer Sehne handeln.

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EKH Lucy, 8 Jahre

leichter Husten

Mit freundlicher Genehmigung DVM TA Hennig

Diagnose

Röntgenbefund

Lucy zeigt einen schlanken bis normalen Ernährungszustand. Die knöchernen Strukturen sind ohne besonderen Befund. Die Leber ragt über den rippengestützten Bauchraum hinaus in das Abdomen. Der kaudoventrale Anteil des Leberschattens stellt sich geringgradig rundlich dar. Der Magen ist mittelgradig aufgegast. Die Magenachse ist physiologisch. Ventrocaudal des Magens ist eine weichteildichte Struktur sichtbar. Die craniale Kontur ist angedeutet dreieckig. Das caudale Ende ist nicht mit abgebildet. Das retroperitoneale Detail ist erhalten. Das peritoneale Detail ist so weit sichtbar im cranialen Abdomen erhalten.

Das Thoraxvolumen ist normal. Die Zwerchfellkontur verläuft relativ gerade.

Im linken Hemithorax stellt sich von Höhe der 6. Rippe bis zum Zwerchfell reichend eine weichteildichte Raumforderung dar. Sie zeigt cranial, ventral und rechtsseitig eine ggr. konvexe Kontur. Sie silhouettiert mit Teilen des Herzschattens sowie mit der linken Hälfte des Zwerchfells. Sie übt einen mittelgradigen Masseneffekt auf den Herzschatten aus, welcher nach rechts und ventral verlagert wird. Ebenso stellt sich der linke Hauptbronchus nach ventral verlagert dar. Der Bronchus lobares zum linken Zwerchfelllappen kann nur im Ursprung identifiziert und ist dann nicht mehr nachvollziehbar.

Die Herzsilhouette stellt sich so weit beurteilbar ohne besonderen Befund dar. Ebenso sind die sichtbaren Lungengefäße röntgenologisch ohne besonderen Befund.

Röntgendiagnose

  • weichteildichte Raumforderung linker, caudaler Hemithorax
  • Aerophagie
  • Rundlicher, kaudoventraler Leberschatten

Diskussion

Es besteht der Verdacht auf eine Veränderung mit Ursprung im linken Zwerchfelllappen. Die wahrscheinlichste Differenzialdiagnose stellt ein primärer Lungentumor dar. Differenzialdiagnostisch kann es sich um ein Abszess oder ein Granulom handeln. Eine Zwerchfellruptur ist aufgrund von Erscheinungsbild der Leber und Position des Magens nicht wahrscheinlich. Auch eine andere extrapleurale Raumforderung erscheint aufgrund des radiologischen Erscheinungsbildes der Veränderung nicht wahrscheinlich.

Die Aerophagie kann stressbedingt sein. Es ist kein Darm mitabgebildet um zu beurteilen ob sie bereits vor der Untersuchung in größerem Ausmaß vorgelegen hat. Differenzialdiagnostisch kann es sich um die Folge einer Dyspnoe handeln.

Das runde Erscheinungsbild der kaudoventralen Kontur der Leber ist mit großer Wahrscheinlichkeit bedingt durch die Gallenblase, welche bei der Katze physiologischerweise über die Leber nach caudal ragen kann. Beim vorliegenden Ausmaß besteht der Verdacht auf eine gut gefüllte Gallenblase, möglicherweise aufgrund einer längeren Inappetenz oder in Zusammenhang mit einer Störung des Abflusses der Galle. Ein Normalbefund ist jedoch möglich.

Outcome

Eine durchgeführte histo-pathologische Untersuchung einer Probe ergab einen karzinomatösen Prozess, vermutlich ein broncho-alveoläres Karzinom, differentialdiagnostisch kam ein Adenokarzinom in Betracht.

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EKH Charly, 12 Jahre

Raumforderungen im Abdomen palpierbar

Mit freundlicher Genehmigung Dres. David und Krützfeldt, Kleintierklinik Frankenthal

Diagnose

Röntgenbefund

Die laterale und die ventrodorsale Röntgenaufnahme sind geringgradig rotiert. Die technische Qualität ist gut.

Normaler bis schlanker Ernährungszustand.

Die Zwischenwirbelspalten T12 bis L3 stellen sich verengt dar und die Endplatten sind deformiert.

Das abdominale Detail ist erhalten. Der Nierenschatten stellt sich beidseits hochgradig vergrößert dar. Die rechte Niere misst 5,5mal die Länge des Wirbelkörpers L2, die linke Niere ist 4mal so lang wie der Wirbelkörper L2 (normal 1,9 bis 3,2fache Länge Wirbelkörper L2). Die Kontur der Nieren ist scharf. Die Form ist oval, wobei die charakteristische Einziehung im Bereich des Nierenbeckens nicht nachvollziehbar ist. Die Dichte der Nieren ist unverändert homogen weichteildicht. Die vergrößerten Nieren üben einen hochgradigen Masseneffekt auf die benachbarten Organe aus. Der Magen wird nach cranial verlagert und die caudale Kontur stellt sich konkav eingedrückt dar. Er ist mittelgradig mit Futter gefüllt. Der Darm wird hochgradig nach ventral verlagert. Der Dünndarm ist weitestgehend leer, vereinzelt ist Gas sichtbar. Im Colon ist geformter Kot sowie Gas erkennbar. Die übrigen abdominalen Organe stellen sich röntgenologisch ohne besonderen Befund dar.

Röntgendiagnose

  • Bilateral hochgradige Renomegalie
  • Degenerative Bandscheibenerkrankung T12 bis L3

Diskussion

Differentialdiagnostisch sollten bei einer bilateralen Vergrößerung der Nieren bei unveränderter Kontur, Form und Dichte an eine perirenale Pseudozyste, eine diffuse, infiltrative Neoplasie wie das Lymphom und eine Hydronephrose in Betracht gezogen werden.

Outcome

Sonographisch zeigte sich bei Charly eine hochgradige Ansammlung von Flüssigkeit, welche der Kontur der Nieren folgt und durch eine Kapsel begrenzt wurde.

Es liegt eine hochgradige, bilaterale, perirenale Pseudozyste vor.

Perirenale Pseudozysten beschreiben eine, in der Regel subkapsuläre, Ansammlung von zumeist Transsudat um die Niere. Die Ursache ist in der Regel unklar. Häufig liegt begleitend eine chronische Nierenerkrankung vor, wobei ein kausaler Zusammenhang nicht eindeutig erwiesen ist.

Mit freundlicher Genehmigung Kleintierklinik Frankenthal

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DSH Tyson, 2 Jahre

Lahmheit Hintergliedmaße, Schwellung Tarsalgelenk beidseits

Die röntgenologisch sichtbaren Veränderungen sind an beiden Tarsalgelenken vorhanden. Exemplarisch sind nur die Bilder des linken Tarsalgelenkes gezeigt.

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Es sind hochgradige, das Tarsalgelenk überbrückende, knöcherne Zugbildungen dorsal, plantar und lateral um das Tarsalgelenk sichtbar. Die knöchernen Zugbildungen zeigen eine glatte Oberfläche. Die Dichte der Zubildungen ist heterogen. Der Talus zeigt eine hochgradig reduzierte Dichte.

Röntgendiagnose

  • knöcherne Raumforderung Tarsalgelenk mit Ankylose des Tarsocruralgelenks und der Intertarsalgelenke
  • hochgradige Osteopenie Talus

Diskussion

Differentialdiagnostisch kann es sich um multiple cartilaginäre Exostosen oder Veränderungen in Zusammenhang mit einer diffusen, idiopathischen Skeletthyperostose (DISH) handeln. Für eine trauma-assoziierte Veränderung ist das Vorliegen bilateraler Veränderungen ungewöhnlich. Das röntgenologische Erscheinungsbild passt nicht zu Enthesiophyten oder einer degenerativen Gelenkerkrankung.

Die Osteopenie des Talus ist Folge der Ankylose des Gelenks. Bedingt durch die fehlende Belastung kommt es entsprechend dem Wolffschen Gesetz zu einem Abbau von Knochensubstanz. Der Calcaneus zeigt eine gering ausgeprägte Osteopenie infolge des Zuges der Achillessehne, wodurch er noch einer gewissen Belastung und damit Stimulation ausgesetzt ist. Ein Beurteilung des Grades der Osteopenie des Os tarsi centrale ist aufgrund der Überlagerung nicht möglich, gleiches gilt für die Ossa tarsalia primum bis quartum. Eine geringe Osteopenie der Knochen der distalen Tarsalgelenksreihe wäre zudem über eine geringe Stimulation infolge erhaltener Beweglichkeit der Art. tarsometarsale erklärbar.

Outcome

Aufgrund des Fehlens von Veränderungen (Ossifikation des Lig. longitudinale ventrale) im Bereich der Wirbelsäule, wie sie im Rahmen einer DISH zu erwarten ist, ist davon auszugehen, dass es sich bei Tyson um multiple cartilaginäre Exostosen handelt.

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EKH Max, 5 Monate

Kann hinten nicht mehr alleine aufstehen, schwankt mit den Hinterläufen und fällt seitlich um, Hauptsächlich rohe Nahrung, wird geBARFt

Mit freundlicher Genehmigung Dr. Gabriele Walb

Diagnose

Röntgenbefund

Die Katze zeigt einen mageren Ernährungszustand (Body Condition Score 2/9).

Das abdominale Detail ist erhalten. Der Dündarm ist größtenteils leer. Vereinzelt ist ggr. Gas im Dünndarm sichtbar. Das Colon und Rektum sind leer. Die Harnblase ist hgr. gefüllt.

Die Knochendichte ist generalisiert hochgradig reduziert. Der Kontrast zwischen Kortikalis und Medulla ist erhöht und die Kortikalis ist dünn und „durchscheinend“. Das Sakrum zeigt eine Achsenabweichung mit konvexer Aufwölbung auf Höhe des 2. Sakralwirbels. Auf der lateralen Aufnahme des Beckens ist cranial der Hüftgelenke eine abrupte Achsenabweichung des Beckenringes nach ventral feststellbar. Auf der ventrodorsalen Aufnahme des Beckens und der Hintergliedmaßen ist im caudalen Abschnitt des Os ilium, cranial der Acetabula, eine Achsenabweichung nach medial mit Einfaltung der Kortikalis und geringgradiger Achsenabweichung sichtbar. Die Stufe ist links deutlicher als rechts. Die rechte Tibia und Fibula zeigen im Bereich der proximalen Metaphyse eine Verbreiterung mit geringgradiger Achsenabweichung nach lateral. Die Fibula weist lateral eine Einfaltung der Kortikalis auf.

Röntgendiagnose

  • Hochgradige generalisierte Osteopenie
  • Pathologische Frakturen Os ilium beidseits mit fraglicher Beteiligung des Acetabulums, rechte Tibia und Fibula
  • Verdacht auf pathologische Fraktur 2. Sakralwirbel

Diskussion

Die Veränderung sprechen für einen Hyperparathyreodismus.

Am wahrscheinlichsten handelt es sich um einem nutritiven, sekundären Hyperparathyreodismus, v.a. unter Berücksichtigung der Ernährung. Ein primärer oder renaler Hyperparathyreodismus können nicht ausgeschlossen werden, sind jedoch weniger häufig und daher weniger wahrscheinlich.

Eine Versorgung der pathologischen Frakturen ist in diesem Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr indiziert, da sich die Frakturen bereits in unterschiedlichen Heilungsstadien befinden

Outcome

Drei Tage nach Umstellung auf ein kommerzielles Katzenfutter ist Max bereits wieder lauffähig Futterumstellung. Das nachfolgende Röntgenbild 1 Monat später zeigt die zunehmende Mineralisation des Skeletts nach Futterumstellung. Die Achsenabweichungen infolge der pathologischen Frakturen sind geblieben.

1 Monat später

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Malteser Lissy, 5 Monate

Husten

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Der Hund zeigt einen schlanken Ernährungszustand (Body Condition Score 3/9). Die laterale Aufnahme ist in Exspiration angefertigt. Die ventrodorsale Aufnahme ist in Inspiration angefertigt.

Die knöchernen Strukturen sind ohne besonderen Befund

Die Zwerchfellkontur ist aufgrund einer Silhouettierung mit den Lungenveränderungen nur schlecht abgrenzbar. Das abdominale Detail ist erhalten. Die Leber ist homogen weichteildicht. Der caudoventrale Leberrand ragt ggr. über den Rippenbogen hinaus, das caudale Ende ist nicht abgebildet.

Das Thoraxvolumen ist groß. Die 1. bis 8. Rippe verlaufen parallel mit weiten Interkostalräumen. Die Lungengrenze reicht auf der lateralen Röntgenaufnahme bis auf Höhe der 12. Rippe und bis zur 11. Rippe auf der DV Aufnahme. Der Bronchus lobares zum Spitzenlappen stellt sich auf der lateralen Aufnahme weit dar und verjüngt sich erst spät. Die Lunge zeigt eine generalisiert erhöhte Dichte. Akzentuiert in der Peripherie der Lunge sind schlecht begrenzte, fleckige, weichteildichte Infiltrate sichtbar. Diese silhouettieren mit dem Zwerchfell. Die Lungengefäße sind in diesen Bereichen nicht mehr abgrenzbar und es sind Aerobronchogramme sichtbar. Zentral ist die Dichte der Lunge weniger stark erhöht. Es zeigen sich breite, unscharfe Ringschatten und Tramlinien, angedeutet sind jedoch auch zentral Aerobronchogramme erkennbar.

Röntgendiagnose

  • Periphere, alveoläre Infiltrate mit zentraler, broncho-alveolärer Lungenzeichnung
  • Großes Thoraxvolumen

Diskussion

Die Liste an Differentialdiagnosen für periphere, alveoläre Infiltrate ist kurz und umfasst eine Infektion mit Angiostrongylus vasorum und Lungeninfarkte. Bei Lissy zeigen sich zentral, in den weniger stark veränderten Bereichen, eine peribronchiale Lungenveränderung. Die Kombination aus peripheren, alveolären Infiltraten mit bronchialen Lungenveränderungen sprechen für eine Infektion mit Angiostrongylus vasorum.

Bei einem Infarkt sind keine bronchialen Veränderungen zu erwarten.

Das große Thoraxvolumen mit den weiteren Interkostalräumen, ebenso wie der weite Bronchus lobares zum Spitzenlappen deuten auf eine Dyspnoe hin.

Outcome

Mittels Feinnadelaspiration der Lunge konnten Lungenwürmer nachgewiesen werden. Lissy wurde therapiert und ist vollständig genesen

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Mischling Pack, 8 Jahre

Husten und Herzgeräusch

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Der Hund zeigt einen normalen Ernährungszustand (Body Condition Score 4/9). Die Aufnahmen sind in Inspiration angefertigt. Die laterale Aufnahme ist ggr. rotiert.

Knöcherne Strukturen ohne besonderen Befund

Die Zwerchfellkontur ist ohne besonderen Befund. Die Leber ist homogen weichteildicht. Der caudoventrale Leberrand ragt ggr. über den Rippenbogen hinaus, stellt sich jedoch spitzrandig dar. Der Magen ist mgr. mit Futter gefüllt.

Die Trachea verläuft parallel zur Wirbelsäule. Die Bifurkation ist angehoben. Angedeutet zeigt sich ein Splitting der Stammbronchien. Auf der dorsoventralen Aufnahme (DV) sind der linke Hauptbronchus und seine Fortsetzung in den Bronchus lobares nicht nachvollziehbar.

Die Vena cava caudalis verläuft von caudoventral nach craniodorsal ansteigend. Die Herzsilhouette stellt sich hochgradig vergrößert dar. Auf der lateralen Röntgenaufnahme nimmt das Herz ca. 4,5 Intercostalräume und ca. 95% der Thoraxhöhe ein. Der sternale Kontakt ist vergrößert. Die caudale Herzkontur verläuft gerade und es zeigt sich ein Verlust der caudalen Taille. Es ist eine hochgradige Vorwölbung im Bereich des linken Vorhofs sichtbar (Mitraldreieck). Auf der DV Aufnahme nimmt das Herz ca. 90% der Thoraxbreite ein. Die Herzsilhouette erscheint nahezu rund. Zwischen 1 und 4 Uhr zeigt sich eine deutliche Vorwölbung (maximale Vorwölbung bei 3 Uhr = Region des linken Herzohres), angrenzend zeigt sich die Herzkontur ggr. abgeflacht. Die caudale Kontur der Herzsilhouette ist abgerundet. Caudal der Bifurkation weist das Herz eine stärker erhöhte Dichte (double opacity) auf, welche caudal bogenförmig gut begrenzt ist und sich über die übrige Herzsilhouette projiziert.

Die Lungengefäße sind nicht sicher abgrenzbar. Auf der lateralen Röntgenaufnahme erscheinen Lungenarterie und -vene gleichermaßen, ggr. verbreitert. Auf der DV stellt sich die Lungenvene breiter als die Lungenarterie dar.

Die Lunge zeigt eine generalisiert erhöhte Dichte, v.a. caudodorsal. Auf der DV sind angedeutet Aerobronchogramme sichtbar.

Röntgendiagnose

  • Hochgradige, generalisierte Kardiomegalie mit Linksbetonung
  • Verbreiterte Lungengefäße mit ggr. beiteren Lungenvenen
  • Alveoläre Lungenzeichnung Zwerchfelllappen

Diskussion

Der Verlauf der Vena cava caudalis sowie die sehr lange Herzachse sprechen für eine Vergrößerung des linken Ventrikels. Das Mitraldreieck, die double opacity auf der VD sowie die Vorwölbung zwischen 1-4 Uhr passen zu einer hgr. Vergrößerung von linkem Vorhof und Herzohr. Die nur dezente Aufsplittung der Stammbronchien auf der lateralen Aufnahme ist vermutlich bedingt durch die geringe Rotation der Aufnahmen, welche die Aufsplittung maskiert. Die fehlende Sichtbarkeit des linken Hauptbronchus und des Bronchus lobares zum linken Zwerchfelllappen sprechen für eine deutliche Verlagerung und Kompression durch den vergrößerten linken Vorhof .

Das ingesamt runde Erscheinungsbil der Herzsilhouette auf der DV ist vermutlich bedingt durch die tiefbrüstige Thoraxkonformation mit einer aufrechten Orientierung des Herzens. Die runde caudale Kontur wird vermutlich durch den vergrößerten linken Vorhof gebildet, welche sich über die Herzspitze projiziert.

Eine häufige Ursache für eine hgr. Vergrößerung des linken Vorhofs und Herzohres beim alten Hund stellt die degenerative Mitralklappenerkrankung dar. Eine Vergrößerung des linken Ventrikels ist in diesem Zusammenhang möglich aufgrund einer Volumenüberladung, da die größere Blutmenge aus dem linken Vorhof während der Diastole in den Ventrikel gelangt. Der Eindruck der Rechtsherzvergrößerung kann in diesem Zusammenhang entweder Ausdruck einer gleichzeitig vorliegenden Trikuspdialklappeninsuffizienz (degenerativ oder kongenital (letzteres weniger wahrscheinlich)) sein, oder aber artifiziell durch eine Verlagerung des rechten Herzens infolge der hochgradigen Vergrößerung der linken Herzseite bedingt sein.

Differentialdiagnostisch kommt eine dilatative Kardiomyopathie (DCM) in Betracht welche zu einer Vergrößerung aller 4 Kammern führt. Allerdings flacht die Herzkontur auf der DV Aufnahmen zum linken Ventrikel hin ggr. ab (gerade Kontur auf der DV Aufnahme zwischen 4-5 Uhr). Der linke Vorhof ist deutlicher stärker erweitert als der linke Ventrikel, die Vorhofvergrößerung bei einer DCM stellt jedoch die Folge einer exzentrischen, ventrikulären Vergrößerung (Dilatation) dar, so dass eine stärker Dilatation des Ventrikel zu erwarten wäre.

Eine weitere Differentialdiagnose stellt eine kongenitale Mitralklappendysplasie dar. Das fortgeschrittene Alter schließt diese nicht aus. Es kann sich um ein Spätstadium handeln. Die Vergrößerung der rechten Seite kann dabei ähnliche Ursachen haben, wie oben für die degenerative Mitralkalppenerkrankung diskutiert.

Die gestauten Lungenvenen und die alveoläre Lungenzeichnung passen zu einem kardialen Lungenödem und sprechen für einen Linksherzrückwärtsfehler infolge einer Dekompensation.

Outcome

Hochgradige Insuffizienz der Mitralklappe infolge degenerativer Klappenerkrankung mit einer hochgradigen Vergrößerung von linkem Vorhof und linkem Ventrikel.

Geringgradige Trikuspidalklappeninsuffizien ohne signifikante Vergrößerung von rechtem Vorhof oder Ventrikel

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Maine Coon Lenny, 5 Monate

Verdacht auf erosive Arthritis?

Bilder mit freundlicher Genehmigung Tierärztliche Klinik Ahlen. Dr. Gereon Viefhues

Diagnose

Röntgenbefund

Die proximalen und distalen Epiphysen von Humerus sowie die proximalen Epiphysen von Radius und Femur stellen sich hochgradig deformiert dar. Die Epiphysen sind hochgradig unregelmäßig verschmälert und fehlen teilweise vollständig (Schultergelenke). Sie zeigen eine heterogene Dichte. Die Gelenkoberflächen sind hochgradig irregulär und die Gelenke inkongruent. Angrenzend zeigt der Knochen eine vermehrte Sklerosierung.

Die Schulter-, Ellbogen- und Kniegelenke zeigen einen mittel- bis hochgradig vergrößerten Weichteilschatten.

Der Humerus zeigt beidseits caudal an der proximalen Metaphyse eine nasenartige, geringgradig heterogene, glatt begrenzte periostale Reaktion. Der darunterliegende Knochen ist sklerosiert.

Die Cavitas glenoidalis beider Humeri stellt sich flach dar. Die Acetabula sind ebenfalls beidseits flach, jedoch weniger stark ausgeprägt, und es sind glatt begrenzte periostale Reaktionen am craniolateralen Pfannenrand sichtbar. Der rechte Femurkopf ist kollabiert und stellt sich nur halbrund dar. Der linke Femurkopf ist medial abgeflacht.

Die distalen Epiphysen von Radius, Ulna sowie die proximalen und distalen Epiphysen von Tibia und Fibula sowie die Apophyse der Tuberositas tibiae stellen sich ebenfalls verschmälert dar, sie zeigen jedoch eine glatte Oberfläche.

Die Karpal- und Tarsalknochen zeigen nur eine geringgradig reduzierte Größe. Sie weisen jedoch eine deutliche reduzierte Knochendichte und mit einer groben Knochenstruktur auf. Die Karpal- und Tarsalgelenke sind nur undeutlich sichtbar.

Das Sakrum besteht nur aus 2 Wirbeln. Der 3. Sakralwirbel ist isoliert. Ansonsten ist die Lendenwirbelsäule ohne besondere Befund.

Röntgendiagnose

  • Epiphysäre Dysplasie appendikuläres Skelett mit teilweise pathologischen Frakturen der unvollständig ossifizierten Epiphysen und sekundären degenerativen Veränderungen

Diskussion

Differentialdiagnostisch kommen für eine epiphysäre Dysplasie eine Mukopolysaccharidose, eine Mukolipidose, eine kongenitale Chondrodysplasie, eine Hypothyreose sowie ein hypophysärer Zwergwuchs in Betracht.

Im vorliegenden Fall besteht der Verdacht auf eine Mukopolysaccharidose. Eine Mukolipidose ist ebenfalls möglich, tritt jedoch deutlich seltener auf und führt in der Regel zu weniger stark ausgeprägten epiphysären Veränderungen. Eine kongenitale Chondrodysplasie ist weniger wahrscheinlich, da sie ebenfalls zu einer mangelhaften Ossifikation der kleinen Karpal- und Tarsalknochen führt, welche sich deutlich verkleinert darstellen. Im vorliegenden Fall sind die Karpal- und Tarsalknochen nicht vollständig unauffällig, allerdings ist die Größe der Ossa carpalia et tarsalia weitestgehend unverändert.

Eine Hypothyreose ist aufgrund der fehlenden Veränderungen an den Epiphysen der Wirbelsäule weniger wahrscheinlich.

Ein hypophysärer Zwergwuchs ist aufgrund der fehlenden Veränderungen der Wachstumsfugen unwahrscheinlich. In der Regel kommt es bei dieser Erkrankung zu einem verzögerten Schluss der Wachstumsfugen. Epiphysäre Veränderungen sind begleitend möglich stellen jedoch nicht das primäre Problem dar.

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EKH Samson, 7 Jahre

Gewichtsverlust

Mit freundlicher Genehmigung Tierklinik Hofheim. Dres Kessler, Kosfeld, Tassani-Prell, Bessmann, Rupp, Delfs, Schmohl, von Klopmann

Diagnose

Röntgenbefund

Ausgewachsene Katze. Schlanker Ernährungszustand

Der Zwischenwirbelspalt L7/S1 ist kollabiert. Die angrenzenden Endplatten stellen sich hochgradig sklerotisch dar. Ventral sind mittelgradige Spondylosen sichtbar. Ebenso sind mgr. Spondylosen bei L5 bis L7 sichtbar. Die letzte Rippe auf der rechten Seite zeigt mittig zirkuläre glatt begrenzte, solide periostale Reaktionen, deren Dichte ggr. reduziert ist gegenüber der Rippe. Die Rippe erscheint zentral vermehrt sklerotisch.

Das Zwerchfell ist intakt. Der sichtbare Anteil des Thorax ist ohne besonderen Befund.

Das abdominale Detail ist im zentralen Abdomen reduziert.

Die Leber liegt vollständig im rippengestützen Bauchraum und ist homogen weichteildicht. Der Magen ist mgr. dilatiert und mit Gas gefüllt. Es stellen sich zwei Populationen von Dünndarmschlingen dar. Im mittleren Abdomen ist eine bogenförmige, gasgefüllte dilatierte Dünndarmschlinge sichtbar. Sie verläuft C-förmig von caudodorsal über cranial nach caudoventral. Ihr Durchmesser beträgt etwa 3mal die Höhe des Wirbelkörpers von L5. Bei genauer Betrachtung lässt sie sich ventral, in einen ebenfalls erweiterten Darmabschnitt überführen, der parallel zur ventralen Bauchdecke verläuft und Flüssigkeit sowie eine kleine Gasblase enthält. Angrenzend an das caudodorsal Ende der beschriebenen Darmschlinge ist das mit Luft gefüllte Colon descendens sichtbar. Dieses lässt sich jedoch weiter nach cranial verfolgen, wo es geformten Kot enthält, welcher sich mit dem oben beschriebenen dilatierten, gasgefüllten Darmabschnitt überlagert. Die übrigen Dünndarmschlingen stellen sich schmal und mit geringen Mengen Gas sowie Flüssigkeit gefüllt dar. Auf der ventrodorsalen Röntgenaufnahme ist die beschriebene dilatierte Darmschlinge ringförmig im linken mittleren Abdomen liegend sichtbar.

Die Milz ist auf der VD Aufnahme langgestreckt entlang der linken Bauchwand liegend sichtbar. Nieren und Harnblase sind soweit sichtbar ohne besonderen Befund.

Röntgendiagnose

  • Zwei Populationen von Dünndarmschlingen mit einem fokal, hgr. dilatierten gas- und flüssigkeitsgefüllten Dünndarmabschnitt
  • Reduziertes peritoneales Detail
  • Solide, glatt begrenzte periostale Reaktion 13. Rippe rechts
  • Verengter Zwischenwirbelspalt L7/S1 mit Sklerose der Endplatten und ventraler Spondylose

Diskussion

Die Befunde passen zu einem mechanischen Ileus. Dieser kann durch einen intraluminalen Fremdkörper, eine murale Veränderungen, wie eine Neoplasie, oder eine extramurale Veränderungen, z.B. eine Bride, bedingt sein. Eine sichere Eingrenzung ist radiologisch nicht möglich. Das verminderte, abdominale Detail kann durch den schlanken Ernährungszustand bedingt sein, eine Perforation des Darm mit Peritonitis und ggr. Aszites ist jedoch nicht auszuschließen.

Die Befunde an der letzten Rippe passen zu einer geheilten Fraktur mit geglättetem Kallus.

Der verengte Zwischenwirbelspalt L7/S1 mit Sklerose der Endplatten und ventraler Spondylose spricht für eine chronische Bandscheibendegeneration mit Herniation.

Outcome

Die Katze wurde operiert. In der Operation zeigte sich ein Darmtumor, welcher den Ileus verursachte. Der Tumor wurde resiziert. Die histopathologische Untersuchung zeigt ein Adenokarzinom des Darms. Die Katze erholte sich ohne Komplikationen von der Operation und wurde wenige Tage später entlassen.

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Malteser Jimmy, 9 Jahre

seit 6 Monaten Husten nach Wasseraufnahme

Mit freundlicher Genehmigung Dr. G. Viefhues Tierärztliche Klinik Ahlen

Diagnose

Röntgenbefund

Tonnenförmige Thoraxkonformation. Normaler Ernähungszustand.

Kleines Thoraxvolumen auf lateraler Aufnahme, tiefe Inspiration ventrodorsale (VD) Röntgenaufnahme.

Der 2. Sternebrae stellt sich verkürzt und die caudale Endplatte abgeflacht dar. Zwischen dem 2. und 3. Sternebrae besteht eine geringgradige Stufe. Ausgehend von den Wirbelkörperendplatten stellen sich bei C6/7 mittelgradige Spondylosen dar. Beide Humeri weisen geringe osteophytäre Ausziehungen caudal am Humeruskopf auf.

Das Zwerchfell ist intakt und wölbt sich hochgradig kuppelförmig in den Thorax vor. Die Leber stellt sich homogen weichteildicht dar. Im Fundus des Magens ist Futter sichtbar.

Auf der lateralen Aufnahme ist der Hals nach ventral gebeugt. Es ist Luft im Bereich des Laryngopharynx und Larynx sichtbar. Der zervikale Anteil der Trachea ist geringgradig schmaler als der Larynx, stellt sich jedoch insgesamt weit dar. Ventral von C6 zeigt die Trachea eine abrupte Reduktion ihres Durchmessers und verläuft in einer s-förmigen Biegung nach dorsal. Caudal der Biegung zeigt die Trachea einen um die Hälfte verringerten Durchmesser als cranial der Biegung. Der intrathorakale Anteil der Trachea ist nur angedeutet sichtbar und stellt sich hochgradig weichteildicht verschattet dar. Die Bifurkation und die Hauptbronchien sind vollständig kollabiert und nicht sichtbar.

Auf Höhe von C6, dorsal der s-förmigen Biegung der Trachea, ist ein sichelförmige, scharf begrenzte Gasansammlung sichtbar.

Die Herzsilhouette stellt sich subjektiv auf der lateralen Röntgenaufnahme groß dar. Sie nimmt 4 Intercostalräume und ca. 90% der Thoraxhöhe ein. Auf der ventrodorsalen Röntgenaufnahme erscheint die Herzsilhouette unauffällig. Sie nimmt an ihrer breitesten Stelle ca. 60% der Thoraxweite ein. Auf beiden Aufnahmen sind keine pathologischen Vorwölbungen sichtbar. Die Lungengefäße sind ohne besonderen Befund.

Auf der lateralen Röntgenaufnahme zeigt die Lunge eine generalisiert erhöhte Dichte mit einer netzartigen Zeichnung. Cranial der Herzsilhouette stellt sich eine flügelartige, gasgefüllte Struktur dar, die sich von cranioventral der Herzsilhouette bis in den caudalen Halsbereich auf Höhe C6 ausdehnt. Zentral weist sie grätenartig angeordnete, ggr. unscharfe weichteildichte Bänder auf. Auf der VD Aufnahme stellt sich die Lunge ohne besonderen Befund auf. Die flügelartige Struktur ist nicht nachvollziehbar.

Röntgendiagnose

  • Kollaps intrathorakaler Anteil Trachea sowie Bronchialkollaps
  • Knickung der Trachea tiefzervikal
  • Flügelartige, gasdichte Struktur cranial des Herzens
  • Sichelförmige, luftgefüllte Struktur dorsal der Trachea
  • Interstitielle Lungenzeichnung laterale Aufnahme
  • Spondylose C6/7
  • Malformation 2. Sternebrae mit Stufenbildung
  • Omarthrose beidseits

Diskussion

Die flügelartige gasdichte Struktur cranial des Herzens handelt es sich um eine Herniation eines oder beider cranialer Lungenlappen. Bei einer zervikalen Herniation der Lunge handelt es sich um eine Protrusion von Lungengewebe über die craniale Begrenzung des Thorax hinaus in den caudalen Hals. Sie ist beschrieben als Folge einer chronischen Atemnot und ist hochgradig assoziiert mit einem Kollaps des intrathoraklen Anteils der Trachea sowie der Hauptbronchien. Der zervikale Anteil der Trachea weist dabei in ca. 1/3 der Fälle eine Knickung, wie bei Jimmy sichtbar, auf.

Bei der sichelförmige, luftgefüllte Struktur dorsal der Trachea handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Luft im Ösophagus. Die Aerophagie passt zu einer Atemnot infolge des Trachealkollaps, vermutlich ist zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade Luft geschluckt worden.

Die interstitielle Lungenzeichnung auf der lateralen Aufnahme ist bedingt durch mangelhafte Belüftung infolge der Exspiration. Die subjektiv große Herzsilhouette auf der lateralen Aufnahme ist bedingt durch die tonnenförmige Thoraxkonformation und damit einhergehende geringe Thoraxhöhe sowie das kleine Thoraxvolumen infolge der Exspiration.

Die Malformation im Bereich des Sternums ist vermutlich Folge eine alten Traumas, differentialdiagnostisch kann es sich um eine kongenitale Malformation handeln.

References

  • Dynamic Cervical Lung Hernia in a Dog with Chronic Airway Disease. Coleman et al. J. Vet. Int. Med. 2005
  • Cervical lung lobe herniation in dogs identified by fluoroscopy. Nafe et al. Can. Vet. J. 2013
  • Intermittend cranial lung herniation in two dogs. Guglielmini et al. Vet. Radiol. Ultraound 2007
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